Weil sie Froschschenkel anbieten: PETA erstattet Anzeige gegen vier Saar-Restaurants

Im Saarland stehen vier Restaurants im Fokus von PETA. Die Tierrechtsorganisation wirft ihnen vor, Tierquälerei zu unterstützen, weil sie Froschschenkel anbieten. Sie hat daher Anzeige erstattet.
Froschschenkel gelten in Frankreich als Delikatesse. Auch im Saarland stehen sie mancherorts auf der Speisekarte. Foto: Anagoria, 2012 Froschschenkel anagoria, CC BY 3.0
Froschschenkel gelten in Frankreich als Delikatesse. Auch im Saarland stehen sie mancherorts auf der Speisekarte. Foto: Anagoria, 2012 Froschschenkel anagoria, CC BY 3.0

PETA erstattet Anzeige gegen Restaurants

Die Tierrechtsorganisation PETA hat Anzeige gegen vier Restaurants im Saarland gestellt, weil sie Froschschenkel anbieten. Es bestehe der Verdacht auf Beihilfe zur Tierquälerei, wie die Organisation bereits Ende Juli mitteilte.

Diese vier Betriebe wurden angezeigt

Die Anzeigen seien demnach bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken gestellt worden und richten sich gegen die Geschäftsführungen dieser vier Betriebe:

  • Le Schloss Halberg in Saarbrücken
  • Zum Adler in Saarbrücken
  • El Carnicero in Saarbrücken
  • Schmuggelbud in Überherrn.

„Bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt“

PETA habe die Restaurants nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten je zweimal angeschrieben und über das Tierleid informiert, das mit der Herstellung von Froschschenkeln einhergehe. Froschschenkel seien ein „Tierqualprodukt, für das Fröschen bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und andere tierschutzwidrige Misshandlungen zugefügt werden“, sagte Biologin und PETA-Fachreferentin Tanja Breining. Die Beihilfe zu dieser Misshandlung, darunter der Handel mit dem Produkt, sind aus Sicht der Organisation strafbar.

Schenkel stammen meistens nicht aus Europa

Das sei auch der Fall, wenn die Tiere im Ausland getötet werden. Der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel stamme aus Indonesien, Vietnam und Südosteuropa. In Deutschland ist es verboten, Frösche zu verletzen, zu fangen oder zu töten.

Beihilfe zur Tierquälerei bei Produktion von Stopfleber

Ähnlich sieht es bei Stopfleber aus: Auch ihre Produktion in Deutschland verboten. Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz musste ein deutsches Unternehmen, das die Stopfleber verkauft hatte, wegen Beihilfe zur Tierquälerei 500 Euro als Auflage an einen Tierschutzverein zahlen, so PETA.

Restaurants haben sich bislang nicht geäußert

Ob auch der Verkauf von Froschschenkeln als Beihilfe anzusehen ist, muss jetzt die Justiz entscheiden. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken bestätigte in der „SZ“, dass Anzeigen gegen die vier saarländischen Restaurants vorliegen. Sie sollen jetzt geprüft werden. Die Betriebe wollten gegenüber dem Blatt keine Angaben machen.

Was der Tierschutzbeauftragte des Saarlandes von Froschschenkeln hält und was der DEHOGA-Chef zur Sache sagt, könnt ihr auf Saarbrücker-Zeitung.de nachlesen (Hinweis: Der Beitrag gehört zum SZ+-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch gegebenenfalls registrieren oder eine Bezahloption wählen).

Verwendete Quellen:
– Mitteilung von PETA, 22.07.2024
– Saarbrücker Zeitung
– Tierschutzgesetz
– Bundesartenschutzverordnung