Verunsicherung über verschwundene Vögel im Saarland: Nabu klärt über Ursachen auf

Beim Nabu Saarland gehen derzeit vermehrt Anrufe ein, in denen besorgte Personen von plötzlich verschwundenen Vögeln in saarländischen Gärten berichten. Was mit den Tieren geschehen und warum es derzeit so still ist, darüber klärte der Nabu am Freitag (23. August 2024) auf:
Das Verstummen der heimischen Vögel im Spätsommer bietet keinen Anlass zur Sorge. Symbolfoto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk
Das Verstummen der heimischen Vögel im Spätsommer bietet keinen Anlass zur Sorge. Symbolfoto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk

Viele Menschen im Saarland verunsichert über „verschwundene Vögel“

Beim Nabu Saarland häufen sich derzeit die Anrufe, in denen Personen ihre Besorgnis darüber kundtun, dass sie kaum noch Vogelgezwitscher wahrnehmen. „Viele Gartenbesitzer und Gartenbesitzerinnen sind durch die auffällige Stille verunsichert. Das morgendliche Konzert der Vögel ist verstummt und sie fragen sich, was aus ihren Gartenvögeln geworden sein könnte“, erklärte Christine Steiner von der Kompetenzstelle für Vogelschutz im Saarland gegenüber SOL.DE.

Um den Menschen in der Region die Unsicherheit über das „plötzliche Verschwinden der Vögel“ zu nehmen, hat der Nabu Saarland am heutigen Freitag (23. August 2024) im Rahmen einer Mitteilung über die Ursachen der verstummten Vögel informiert.

Nabu Saarland: Vogelgesang nimmt außerhalb der Brutzeit ab

Ein Grund, weshalb der Gesang der Vögel rapide abgenommen hat, ist das Ende der Brutzeit. Denn der Vogelgesang hat zwei Funktionen: einen Partner anlocken und das Brutrevier verteidigen. Außerhalb der Brutzeit besteht also für die Tiere schlichtweg keine Notwendigkeit zum Singen. „Sobald die Jungen bei den meisten Vogelarten ab Mitte Juli das Nest verlassen, müssen die Männchen ihr Revier nicht mehr verteidigen und haben ’singfrei‘. Jetzt noch das Revier mit Gesang zu verteidigen, würde bloß unnötig Fressfeinde auf die Vögel aufmerksam machen“, so der Nabu Saarland.

Verstummen der Vögel bietet keinen Anlass zur Sorge

Nach Angaben des Nabu Saarland haben unsere heimischen Gartenvögel zudem noch einen weiteren Grund, sich aktuell rar zu machen. So beginnt nach der Jungenaufzucht bei vielen Vögeln die Mauserzeit. Der Austausch sämtlicher Federn benötigt mehrere Wochen. „Während dieser Zeit sehen die Vögel zerzaust aus und können schlechter fliegen, da auch die Flügelfedern erneuert werden. Deswegen verbergen sie sich so gut wie nur möglich, um Feinde nicht auf sich aufmerksam zu machen“, so der Nabu. Dass die Gärten inmitten dieser Zeit wie leergefegt wirken, bietet also keinen Grund zur Sorge.

Verwendete Quellen:
– Informationen des Nabu Saarland vom 23. August 2024