„Sind überm Limit“: Polizeigewerkschaft Saar fordert Entlastungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Saarland hat in einem Brandbrief auf die desolate Personalsituation bei der saarländischen Polizei aufmerksam gemacht. Gerade im Rahmen von Einsätzen bei Fußballspielen zeige sich, dass die Saar-Polizei "deutlich überm Limit" sei:
Polizei-Großeinsätze bei Fußballspielen offenbaren die Personalengpässe bei der saarländischen Polizei. Symbolfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Bildfunk
Polizei-Großeinsätze bei Fußballspielen offenbaren die Personalengpässe bei der saarländischen Polizei. Symbolfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Bildfunk

GdP Saarland spricht von „desolater Personalsituation“ bei der Saar-Polizei

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Saarland hat in einem Brandbrief auf den Mangel an Polizeikräften aufmerksam gemacht, der sich vor allem im Rahmen von Einsätzen bei Fußballspielen offenbare. In der Stellungnahme bezeichnete die Gewerkschaft die Polizei-Großeinsätze anlässlich der Spiele des 1. FC Saarbrücken gegen Waldhof Mannheim und Dynamo Dresden als „trauriges Paradebeispiel für die desolate Personalsituation bei der saarländischen Polizei“.

In beiden Fällen habe man nur auf wenige Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern zurückgreifen können. Laut Angaben der Polizeigewerkschaft habe man deshalb sogar Kolleg:innen aus Teilen des Polizeiorchesters und aus Geschäftszimmern der Polizeiinspektionen mobilisieren müssen. Zudem habe man Kräfte konsultiert, die seit vielen Jahren keine Einsatzerfahrungen mehr bei Fußballeinsätzen hatten.

Saar-Polizei „deutlich überm Limit“

Ohne das Bemühen und die Kollegialität der Polizist:innen wäre das Saarland laut GdP aufgeschmissen. „Trotz des Unmutes der Kolleginnen und Kollegen wird alles möglich gemacht. Diese massiven Dauerbelastungen gehen an die Substanz und machen meine Kolleginnen und Kollegen auf Dauer krank. Wir sehen uns leider in unserer Kritik von Anfang August erneut bestätigt: unsere Einsatzkräfte kommen nicht mehr aus den Stiefeln, wir haben zu wenig Personal für zu viel Einsatzbelastung. Wir sind hier nicht am, sondern bereits deutlich überm Limit!“, so Julia Schweitzer, die stellvertretende Vorsitzende der GdP Saarland.

GdP fordert „Flexibilitäts-Zulage“ und Zusatzurlaub

In diesem Zusammenhang stellt die GdP erneut ihre Forderung nach einer „Flexibilitäts-Zulage“ für die Kräfte, die ganz kurzfristig in den Einsatz gebracht werden. Zudem fordert die Gewerkschaft Zusatzurlaub, „wenn ein ums andere Mal über Gebühr an Wochenenden Dienst verrichtet werden muss – während zu Hause die Familie Geburtstag feiert oder das Kind eine Schulaufführung hat“, so das Schreiben der GdP.

Gewerkschaft nimmt Politik in die Pflicht

Darüber hinaus fordert die GdP:

  • Einstellung von zusätzlichen Tarifbeschäftigten zur sofortigen Entlastung des Vollzugsbereichs.
  • Sofortige Einstellung von fertig ausgebildeten Polizeivollzugsbeamt-/innen aus anderen Bundesländern durch „externe Stellenausschreibungen“ wie bereits 1999.
  • Ehrliche Überprüfung von (Polizei-) vollzugsfremden Aufgaben, wie z.B. der Verkehrsunfallaufnahme bei Bagatellschäden („Parkplatzrempler“).

„Die Politik muss die Zeichen der Zeit endlich erkennen und Abhilfe schaffen – JETZT!“, so die nachdrückliche Forderung der Polizeigewerkschaft.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei Saarland