Saarland setzt eigenes Corona-Aufholprogramm für Kinder um

Die Corona-Krise hat bei vielen Kindern nicht nur Lernrückstände verursacht, sondern zog auch psychosoziale Folgen nach sich. Das Aufholprogramm des Bundes jedoch wird nicht verlängert. Daher setzt das Saarland nun ein eigenes um.
Das Saarland setzt ein eigenes Corona-Aufholprogramm um, wenn das des Bundes ausläuft. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk
Das Saarland setzt ein eigenes Corona-Aufholprogramm um, wenn das des Bundes ausläuft. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk

Keine spürbaren Veränderungen für die Schulen

Das Saarland legt ein eigenes Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche auf. Dieses schließt nahtlos an das Bund-Länder-Programm an, das Ende Januar ausläuft. „Für uns war wichtig, dass für die Schulen bei der Umsetzung des Programmes keine Veränderungen spürbar sind“, so Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag (17. Januar 2023) in Saarbrücken.

4,7 Millionen Euro für Saarland-Aufholprogramm an Schulen

Ganze 4,7 Millionen Euro umfasst das Aufholprogramm II für die Förderung und Unterstützung von Schüler:innen – insbesondere an Grund- und Gemeinschaftsschulen. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds. Das Saarland steuert aus dem eigenen Haushalt 1,5 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit und 450.000 Euro für Diagnose- und Fördermaterialien bei.

Fördermittel des Bundes komplett aufgebraucht

Während andere Bundesländer die Bundesmittel aus dem Corona-Aufholprogramm nicht voll ausschöpften, hat das Saarland die Fördermittel in Höhe von sechs Millionen Euro komplett aufgebraucht. Laut Streichert-Clivot müsse es auch in Zukunft Aufgabe sein, die Folgen der Corona-Krise für Kinder und Jugendliche an den Schulen zu abzufangen.

Lesen, Schreiben und Rechnen sowie soziale Entwicklung fördern

„Die vielfach entstandenen Herausforderungen in der sozial-emotionalen Entwicklung sowie auch bei Schlüsselkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen sind nicht kurzfristig mit einem Aktionsprogramm aufzuarbeiten“, so die Bildungsministerin. Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends vom Oktober 2022 hätten dies untermauert. Neben Mitteln für die Lernförderung gebe es auch Geld zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung. Dazu zählen etwa Angebote für die musisch-kulturelle Bildung, Theater und Sport.

Eigenes Förderprogramm für Beruffschulen

Die Schulen erhalten wie im bisherigen Programm einen Sockelbetrag von 10.000 Euro. Zusätzlich gibt es eine Förderung entsprechend eines Sozialfaktors und der Schülerzahl. Allerdings können Berufsschulen davon künftig nicht mehr profitieren. Für sie kündigte Streichert-Clivot ein neues Förderprogramm für Berufssprachkurse für Zugewanderte an.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur