Saarland modernisiert Prüfungen in Schulen: KI-basierte Werkzeuge künftig zulässig

Im Saarland werden die Prüfungsformen an Schulen modernisiert. Dabei sollen die Schüler:innen verschiedene KI-basierte, digitale Werkzeuge als Hilfsmittel nutzen dürfen. Das sieht ein neuer Leistungsbewertungserlass vor, den Bildungsministerin Streichert-Clivot am Dienstag (10. September 2024) vorstellte.
Im Saarland können künftig auch KI-basierte Werkzeuge in Schulprüfungen zugelassen werden. Symbolfoto: Soeren Stache/dpa-Bildfunk
Im Saarland können künftig auch KI-basierte Werkzeuge in Schulprüfungen zugelassen werden. Symbolfoto: Soeren Stache/dpa-Bildfunk

Saarland modernisiert Prüfungsformen: Digitale Werkzeuge werden als Hilfsmittel zugelassen

Schüler:innen im Saarland können künftig in Leistungsnachweisen auch digitale Geräte mit Internetzugang, Programme zur Textverarbeitung, Zeichensoftware oder Anwendungen nutzen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Das sieht ein neuer Leistungsbewertungserlass vor, den Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am heutigen Dienstag (10. September 2024) vorstellte.

Mit Blick auf die Herausforderungen der Digitalisierung schaffe der neue Leistungsbewertungserlass nun auch die Möglichkeit, digitale Werkzeuge in die Leistungserbringung einzubeziehen. „Hierzu gehört insbesondere der Leistungsnachweis ‚Medien- und materialgestützte Arbeit‘, die in jedem schriftlichen Fach mindestens einmal im Schuljahr zu schreiben ist“, heißt es in einer aktuellen Medieninformation des saarländischen Bildungsministeriums. Dabei unterliege den Lehrkräften die Entscheidung über die für die Anfertigung der Arbeit zulässigen Medien, Materialien oder Werkzeuge.

Streichert-Clivot: „Bloßes Abfragen von Wissen heute nicht mehr ausreichend“

„Unsere Schulen befinden sich in einer tiefgreifenden digitalen Transformation. Schule verfolgt das Ziel, junge Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu entlassen. Das bloße Abfragen von Wissen ist dabei heute nicht mehr ausreichend, um Kompetenzzuwachs oder auch die Fähigkeit nachzuweisen, sich in einer von KI zunehmend stark beeinflussten Welt bewegen zu können“, erklärte Streichert-Clivot die Umstellung der Prüfungsformen. Die veränderten Prüfungsformate sollen das Erlernen gefragter Zukunftskompetenzen berücksichtigen. „Es sind letztlich diese Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt oder während des Studiums den entscheidenden Unterschied machen“, so Streichert-Clivot.

Die Bildungsministerin führte weiter aus: „Wir müssen Antworten auf ein sich veränderndes Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler finden: Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern die Art und Weise, wie junge Menschen lernen, sich mit Themen auseinandersetzen. Schule muss sich diesen Herausforderungen stellen“. Schulen könnten unter diesem Hintergrund zwei Wege gehen: „Entweder, man kann sagen, man verhindert das komplett und steigt um auf das Arbeiten mit Papier und Stift. Oder man sagt ganz bewusst: Wir lassen diese Hilfsangebote zu“, so Streichert-Clivot.

Verwendete Quellen:
– Informationen des saarländischen Bildungsministeriums vom 10. September 2024
– Deutsche Presse-Agentur