Die Saar-Uni erforscht neue Methoden zur Behandlung von Spinnenangst. Freiwillige können an einer Studie teilnehmen und von einer kostenlosen Therapie profitieren.
Winkelspinne "Thekla" sitzt auf der Hand von Therapeutin Johanna Lass-Hennemann. Foto: horsten Mohr/Universität des Saarlandes
Winkelspinne "Thekla" sitzt auf der Hand von Therapeutin Johanna Lass-Hennemann. Foto: horsten Mohr/Universität des Saarlandes

Studie an Saar-Uni zur Therapie von Spinnenangst

Die Universität des Saarlandes sucht Teilnehmende an einer Studie zur Therapie von Spinnenangst. Ziel der Untersuchung ist es, neue Ansätze in der Behandlung der Phobie zu erforschen und den Teilnehmenden zu helfen, ihre Angst vor den Achtbeinern zu überwinden.

Fünf Prozent der Menschen von Spinnenphobie betroffen

Rund fünf Prozent der Bevölkerung seien von der Angststörung betroffen, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein wichtiger Teil der Therapie sei die schrittweise Konfrontation mit Spinnen, beginnend mit kleinen Exemplaren und steigernd bis hin zu größeren Arten wie der Winkelspinne.

Therapie unter kontrollierten Bedingungen

„Das Gute an dieser Spinnenangst-Therapie ist, dass alles in kontrollierter Umgebung stattfindet“, erläutert Dr. Johanna Lass-Hennemann, die zusammen mit Doktorand Moritz Braun am Lehrstuhl für Klinische Psychologie zu dem Thema forscht. „Die Spinne kommt nicht irgendwo aus einer Ecke gekrabbelt oder seilt sich plötzlich von der Decke ab. Wir wissen immer, wo die Spinne ist, und können ihr so gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten schrittweise näherkommen“, erklärt Lass-Hennemann. Diese Methode ermöglicht es den Betroffenen, die Spinnen als ungefährliche Tiere kennenzulernen und ihre Angst zu überwinden.

Neue Methoden werden erforscht

Die Teilnehmer:innen der Studie haben die Möglichkeit, sich kostenfrei therapieren zu lassen und dadurch ihre Angst vor Spinnen zu bekämpfen. „Werden die Betroffenen mit professioneller psychotherapeutischer Unterstützung mit ihrer Angst konfrontiert, kann der überwiegende Anteil der von Spinnenangst geplagten Menschen später gut damit umgehen“, so Braun. Die genaue Natur der neuen Ansätze, die im Rahmen der Studie erprobt werden sollen, wird noch nicht verraten, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Dennoch verspricht Braun neue Methoden, um die Therapie weiter zu verbessern.

Winkelspinne Thekla spielt wichtige Rolle

Ein Beispiel für den praktischen Einsatz der Therapie ist die Winkelspinne namens Thekla, die von einer früheren Patientin benannt wurde. Thekla spiele eine zentrale Rolle bei den Therapiemaßnahmen und helfe den Teilnehmenden, sich ihrer Angst zu stellen.

Teilnehmer müssen älter als 18 sein

Interessierte, die an Spinnenangst leiden und eine Therapie erhalten möchten, können sich bei Lass-Hennemann und Braun zu melden. Die Freiwilligen sollten über 18 Jahre alt sein und keine Insektenstichallergie haben. Weitere Informationen und Kontakt zu den Fachleuten über die E-Mail-Adresse: [email protected].

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Universität des Saarlandes, 09.07.2024