„Robin Hood der Kleinanleger“ aus Ottweiler überraschend festgenommen
Im Fall des „Robin Hoods der Kleinanleger“ gibt es eine neue Wendung: Wirtschaftsdetektiv Medard Fuchsgruber wurde festgenommen, teilte das Landgericht Saarbrücken mit. Eigentlich hätte er dort am Dienstag (7. Januar 2020) auf der Anklagebank sitzen sollen.
Haftbefehl gegen Fuchsgruber
Nach Angaben einer Sprecherin wurde der Wirtschaftsdetektiv in einer Klinik in Duisburg festgenommen. Anschließend fand eine Überstellung nach Saarbrücken statt. Gegen Fuchsgruber liegt nun ein Haftbefehl wegen Fluchtgefahr vor.
Zuvor war der „Robin Hood der Kleinanleger“ zweimal nicht zu seinem Gerichtstermin erschienen. In beiden Fällen habe es mutmaßlich Krankheitsfälle gegeben. Im Rahmen des jüngsten Termins ließ er per Anwalt verkünden, dass er einen „akuten Nabelbruch“ erlitten habe. Laut der Einschätzung des Gerichts handelt es sich dabei allerdings nicht um einen Notfall.
Termin am Mittwoch
Kommenden Mittwoch (15. Januar 2020) soll der Prozess gegen Fuchsgruber starten, heißt es in der Mitteilung. Dann muss sich der Wirtschaftsdetektiv wegen gewerbsmäßiger Untreue (196 Fälle), Betrug (39 Fälle), Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung verantworten.
Bundesweit bekannt
Im Fernsehen hatte Medard Fuchsgruber den Ruf als seriöser Wirtschaftsdetektiv; unter anderem trat er in der ARD-Sendung „Plusminus“ auf. Ebenso war er mit seiner Detektei in Ottweiler über mehrere Jahrzehnte hinweg Betrügern auf der Schliche.
Fuchsgruber, so die Vorwürfe, soll allerdings selbst von Anlegern Geld bekommen haben, „um in ihrem Namen zu klagen, ohne dann aber tatsächlich tätig zu werden„, heißt es in der Anklage gegen ihn.
Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Mitteilung des Landgerichts Saarbrücken