Ministerium bestätigt dritten Wolfsnachweis im Saarland – Tier in Wohngebiet gefilmt

In Heusweiler-Eiweiler hat eine Bürgerin erst kürzlich ein Tier gefilmt, das einem Wolf ähnelt. Wie das Saar-Umweltministerium mitteilte, wurde der Clip mittlerweile von Fachleuten überprüft. Demnach liegt jetzt der dritte Nachweis eines Wolfes im Saarland vor. Wird das Bundesland immer mehr zum "prädestinierten Wolfsland"?
Im Saarland gibt es einen dritten Wolfsnachweis. Symbolfoto: dpa-Bildfunk
Im Saarland gibt es einen dritten Wolfsnachweis. Symbolfoto: dpa-Bildfunk

Ministerium bestätigt dritten Wolfsnachweis im Saarland – Tier in Wohngebiet gefilmt

Eine Bürgerin hat am Mittwoch (24. Juli 2024) in Heusweiler-Eiweiler, mitten in einem Wohngebiet, einen Wolf gefilmt. Der etwa sechs Sekunden kurze Clip zeigt, wie das Tier eine Straße entlangläuft und versucht, einen Ausweg aus der Ortslage zu finden. Zunächst war unklar, ob es sich bei dem Vierbeiner tatsächlich um einen Wolf handelt.

Mit Stand vom gestrigen Donnerstag (25. Juli 2024) teilte das Saar-Umweltministerium mit: Das Lupus-Institut für Wolfsmonitoring und -forschung hat das Tier als Wolf bestätigt. Es handelt sich um einen „sogenannten C1-Nachweis durch Videoanalyse“. Laut eigenen Angaben hatte das Ministerium „umgehend nach Eingang des Videos alle erforderlichen Schritte nach dem Wolfsmanagementplan eingeleitet“. Parallel habe der zuständige Ranger der Naturwacht Bürger:innen vor Ort „in diesem Zusammenhang direkt informiert und einen Tierhalter konkret beraten“.

Für Anwohner in der Regel keine Gefahr

Wie das Ministerium ebenso mitteilte, gibt es dem Lupus-Institut zufolge bundesweit immer wieder Fälle, bei denen Wölfe sich in Siedlungen verlaufen. Etwa in Waldkorridoren in Ortsnähe würden sie unbewusst aufgescheucht und liefen dann orientierungslos in die falsche Richtung. Solcherlei Fälle seien allerdings selten. Für Anwohner:innen bestehe in der Regel keine Gefahr.

Wird das Saarland immer mehr zum „prädestinierten Wolfsland“?

Laut Saar-Umweltministerium kann „wegen der seit Jahren bestehenden kontinuierlichen Ausbreitungstendenz in Deutschland und den geringen Entfernungen im Saarland inzwischen überall mit Wölfen gerechnet werden“. Auf der Partnersuche würden die Tiere weite Strecken zurücklegen. „Grundsätzlich ist im ganzen Saarland mit durchziehenden Wölfen zu rechnen“. Trotz der bisher drei belegten „C1-Nachweise“ (September 2023 in Bliesransbach, Juni 2024 bei Ormesheim und Juli 2024 in Heusweiler-Eiweiler) sei das aber nicht wahrscheinlich. „Das Saarland ist nach wie vor nach Einschätzung von Wolfsexpertinnen und -experten aufgrund seiner hohen Siedlungs- und Trassendichte kein prädestiniertes Wolfsland“. Eher würden die Tiere hier durchziehen, als sich dauerhaft im Rudel niederlassen.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Mitteilung des Saar-Umweltministeriums, 25.07.2024