Neue Studie: Armut bei Alleinerziehenden im Saarland besonders hoch
Alleinerziehende im Saarland sind einer Studie zufolge überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. Der Anteil liegt in dem Bundesland für das Jahr 2023 demnach bei 46,0 Prozent für Familien mit minderjährigen Kindern, wie die Bertelsmann Stiftung berichtet. Unter den rund 1,7 Millionen entsprechenden Familien bundesweit galten im vergangenen Jahr 41,0 Prozent als einkommensarm.
Alleinerziehend sind in den meisten Fällen Frauen
Bei den Ein-Eltern-Familien handelt es sich im Saarland bei schätzungsweise knapp 86 Prozent um eine alleinerziehende Mutter mit ihrem Nachwuchs. Der Anteil alleinerziehender Familien an allen Familien liegt im Saarland bei 20,8 Prozent.
Stiftung: Situation hat sich kaum gebessert
Armut habe Auswirkungen auf fast alle Lebensbereiche, begrenze, beschäme und bestimme das Leben von Eltern und Kindern, betonten die Studienautorinnen. An der seit Jahren bekannten häufig prekären Situation habe sich trotz punktueller Erleichterungen kaum etwas verbessert.
Wie Armutsgefährdung definiert ist
Von relativer Einkommensarmut – oder Armutsgefährdung – sind Menschen betroffen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügen. In den westlichen Bundesländern wachsen der Analyse zufolge 16,3 Prozent aller Kinder unter 18 Jahren in alleinerziehenden Familien auf. In den ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil im Durchschnitt bei 22,2 Prozent.
Stiftung: Kindergrundsicherung unzureichend
Die geplante bundesweite Kindergrundsicherung – ein Gesetzentwurf steckt schon seit Monaten im parlamentarischen Verfahren in Berlin fest – sei unzureichend, um Armut wirksam entgegenzuwirken, kritisierte die Stiftung. Sie werde für einige alleinerziehende Familien Verbesserungen bringen, für andere aber zu Verschlechterungen führen. Es brauche Nachbesserungen.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur