Lufthansa streicht 800 Flüge am Freitag: 130.000 Passagiere betroffen
Pilot:innen streiken: Lufthansa muss rund 800 Flüge streichen
Die Pilot:innen der Lufthansa haben für diesen Freitag (2. September 202) einen ganztägigen Streik beschlossen. Bestreikt werden sollen sämtliche Abflüge von deutschen Flughäfen der Kerngesellschaft Lufthansa sowie der Lufthansa Cargo, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag mitteilte. Nicht betroffen seien hingegen die Gesellschaften Eurowings, Lufthansa Cityline, Eurowings Discover sowie die ausländischen Lufthansa-Töchter wie Swiss, Austrian oder Brussels.
Am Donnerstagmittag äußerte sich nun auch Lufthansa selbst zu den geplanten Streiks. Demnach müsse die Fluggesellschaft wegen des geplanten Streiks ihrer Pilot:innen nahezu ihr komplettes Programm an deutschen Flughäfen für den morgigen Freitag (2. September 2022) streichen. Rund 800 Flüge werden demnach allein am Freitag ausfallen, wie das Unternehmen mitteilte. Lufthansa-Flüge von nicht-deutschen Startpunkten sollen hingegen stattfinden, sofern Flugzeuge und Crews bereits im Ausland sind.
Weitere Flugausfälle drohen am Wochenende
Am letzten Ferienwochenende im Saarland (sowie auch in Hessen und Rheinland-Pfalz) drohen dann weitere Flüge auszufallen. Lufthansa kündigte aber an, den Betrieb am Samstag so gut es geht aufrechterhalten zu wollen. Man werde demnach alles tun, um die Flugausfälle so gering wie möglich zu halten, teilte das Unternehmen mit. Fluggäste werden unterdessen gebeten, sich über die Lufthansa-Website fortlaufend zu informieren, da sich Änderungen sehr kurzfristig ergeben könnten.
Hintergrund des Pilotenstreiks: Gescheiterte Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Lufthansa
Hintergrund des Pilotenstreiks bei der Lufthansa sind laut Angaben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) gescheiterte Verhandlungen mit dem Unternehmen. Während die Gewerkschaft sich nicht zu „Zahlenspielen“ äußern wollte, erklärte die Lufthansa, dass die Forderungen der VC die Personalkosten für Pilot:innen um rund 40 Prozent in die Höhe treiben würde. Dadurch würden der Fluggesellschaft allein in den nächsten beiden Jahren eine Mehrbelastung von etwa 900 Millionen Euro entstehen.
„Uns fehlt jedes Verständnis für den Streikaufruf der VC. Die Arbeitgeberseite hat ein sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht – trotz der nachwirkenden Lasten der Corona-Krise und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft“, erklärte Lufthansa-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Michael Niggemann am Donnerstag und verwies darauf, dass die jetzige Eskalation nur zulasten Tausender Kund:innen gehe.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung der Lufthansa vom 01.09.2022