Lauterbach verteidigt Ende der kostenlosen Bürgertests

Generell ab Juli sind Corona-Schnelltests für Bürger:innen nicht mehr kostenlos. Die Entscheidung hatte für Kritik gesorgt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigt die Regelungen:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigt die neuen Test-Regelungen. Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigt die neuen Test-Regelungen. Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk

„Die Tests sind wertvoll, sie sind wichtig“, erklärte Lauterbach im ZDF „Morgenmagazin“. Die Kosten für die Steuerzahler für die Gratis-Tests seien jedoch zu hoch. Darüber hinaus müsse man Missbrauch durch Testcenter eingrenzen. Laut früherer Angaben erhielten kommerzielle Betreiber von Teststationen bereits Zahlungen von 10,5 Milliarden Euro. Die Betrugssumme wird auf mindestens eine Milliarde bis hin zu 1,5 Milliarden Euro geschätzt.

Betrug durch Dokumentation des Test-Zwecks vorbeugen

„Es gibt immer die Möglichkeit des Betrugs“, gab Lauterbach zu. Aufgrund der neuen Regeln müssen sie Teststellen nun jedoch dokumentieren, warum sie einen Test durchführen. Dies könne man dann durch Stichproben überprüfen und so Missbrauch vorbeugen. Nur noch Risikogruppen und andere Ausnahmefälle erhalten kostenlose Tests.

Corona-Bürgertests kosten schon ab heute Geld im Saarland

Wer lediglich eine Familienfeier, ein Konzert oder Menschen ab 60 besuchen möchte, muss drei Euro für einen Test zuzahlen und unterschreiben, dass er diesem Zweck gemacht wird.

Gutachten zu Corona-Maßnahmen am Freitag

Am Freitag legt der Sachverständigenrat ein Gutachten zu den bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen vor. Dieses sei laut Lauterbach jedoch „nur ein weiterer Baustein“ und keine Blaupause für die Maßnahmen ab Herbst. Neben der neuen Testverordnung zähle dazu auch die Verbesserung der Patient:innen-Statistiken in Krankenhäusern und eine Impfkampagne für die verschiedenen verfügbaren Impfstoffe und Medikamente. Speziell auf Omikron angepasste Vakzine „könnten sich verschieben in den späteren Herbst“, so Lauterbach.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur