Quellheiligtum, Barockschloss und mehr: Diese 5 besonderen Denkmäler findet ihr im Kreis Saarlouis

Ein einst heiliger Ort, eine ehemals umstrittene Höhenburg oder historische Festungsanlagen: Im Landkreis Saarlouis findet man noch heute Überreste von Zeitzeugen, die bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückreichen. Fünf dieser Denkmäler stellen wir euch an dieser Stelle vor.
Unter anderem diese zwei Denkmäler findet ihr im Kreis Saarlouis. Fotos: (links) Wikimedia Commons/Roger Zenner/CC2.0-Lizenz/Bild zugeschnitten | (rechts) Wikimedia Commons/LoKiLeCh/CC3.0-Lizenz/Bild zugeschnitten
Unter anderem diese zwei Denkmäler findet ihr im Kreis Saarlouis. Fotos: (links) Wikimedia Commons/Roger Zenner/CC2.0-Lizenz/Bild zugeschnitten | (rechts) Wikimedia Commons/LoKiLeCh/CC3.0-Lizenz/Bild zugeschnitten

Viele Denkmäler im Landkreis Saarlouis

In etwa drei Wochen, am 8. September 2024, findet der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals statt. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ richtet sich der Blick auf historische Wahrheiten und aufklärerisches Potenzial, das in den jeweiligen Denkmälern steckt. Der Landkreis Saarlouis nimmt nach eigenen Angaben seit 1999 ununterbrochen am Tag des offenen Denkmals teil. Dieses Jahr bildet keine Ausnahme. In dem Kreis werden so am 8. September mehrere Führungen von Denkmälern angeboten.

Fünf der historischen Wahrzeichen im Kreis Saarlouis stellen wir euch hier vor.

Römisches Quellheiligtum

Der Sudelfels befindet sich nahe Niedaltdorf – und beherbergt eine überregionale Sehenswürdigkeit, nämlich das Quellheiligtum Sudelfels. „Der ausgegrabene Bezirk zeugt von den religiösen Vorstellungen und Praktiken der Menschen dort in den ersten Jahrhunderten nach Christus“, so der Landkreis Saarlouis. Bei dem einst heiligen Ort handelt es sich der Tourismuszentrale Saarland zufolge um einen „gallorömischen Sakralbezirk mit mehreren kleinen Tempeln innerhalb eines umfriedeten Bezirks und einem Profanbau, der vermutlich als Pilgerherberge diente“.

Der kleine Tempelbezirk sei auch das Herzstück des Ausgrabungsgeländes. Bis heute werde das „Wasserbecken des achteckigen Tempels der Göttin Sirona“ von einer sprudelnden Quelle gespeist. Etwa Fragmente von Inschriften und Statuen würden auf die Verehrung römischer (Apollo) und keltischer Quell- und Segensgottheiten (Sirona, Rosmerta) verweisen. Laut der Saar-Tourismuszentrale erlauben insbesondere Münzfunde eine Datierung zurück bis ins 1. Jahrhundert nach Christus.

So sieht das Quellheiligtum aus. Foto: Wikimedia Commons/Roger Zenner/CC2.0-Lizenz/Bild zugeschnitten

Wallfahrtskapelle St. Antonius und der Linslerhof

Ein weiteres Denkmal im Kreis Saarlouis: der Linslerhof nahe Überherrn. Eine erste urkundliche Erwähnung sei 1154 erfolgt. Der Linslerhof hatte nach Kreis-Angaben ehemals in seiner dem heiligen Laurentius geweihten Kapelle „früh ein weithin bekanntes Wallfahrtsziel“. Mehrere Hunderte Jahre später, um 1750, wurde der heilige Antonius Kapellenpatron. Denn nach seiner Anrufung sei eine Schweinepest-Epidemie eingedämmt worden.

Die heutige Wallfahrtskapelle stammt aus dem 19. Jahrhundert, so die Angaben des Landkreises. Die Gesamtanlage wurde 1995 von der Familie Boch-Galhau umfangreich saniert. Wie aus der Webseite des Linslerhofs hervorgeht, wird das Areal heute als Vier-Sterne-Hotel genutzt.

Diese Aufnahme zeigt die Kapelle von innen. Foto: Wikimedia Commons/Achim-ft/CC3.0-Lizenz/Bild unbearbeitet

Burg Siersberg

Die Anlage der Burg Siersberg in Rehlingen-Siersburg wurde nach Angaben der Tourismuszentrale Saarland im späten 11. Jahrhundert erbaut. „Strategisch günstig auf dem 298 m hohen Siersberg gelegen, überwachte sie wichtige Fernhandelsstraßen (Flandernstraße) und die Schifffahrt auf der mittleren Saar“. Einst habe sie so mit knapp 10.000 Quadratmetern zu den größten Burganlagen der Region gehört.

Bis zum Ende der Französischen Revolution habe das Gelände als Gerichts- und Verwaltungssitz „eine wechselvolle Geschichte als Streitobjekt der Kurfürsten von Trier und der Lothringischen Herzöge“ erlebt, so die Saar-Tourismuszentrale. Der markanteste bauliche Überrest der Anlage sei der zirka 14 Meter hohe Bergfried aus dem 14. Jahrhundert. Aktuell dient die Burg unter anderem als Schauplatz für Kulturveranstaltungen.

So sieht die Burg Siersberg aus. Foto: Wikimedia Commons/Oktobersonne/CC4.0-Lizenz/Bild unbearbeitet

Schloss Fremersdorf

Das Schloss Fremersdorf befindet sich im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. Die Ursprünge in Form einer mittelalterlichen Burg gehen wohl bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die einstige mittelalterliche Burganlage ist aber nicht mehr erhalten. „Sie wurde spätestes mit der Errichtung des Renaissanceschlosses um 1620 abgetragen“, so der Landkreis Saarlouis. Wiederum an dessen Stelle ließ Jean Gaspard Michel de Renauld 1797 einen Barockbau errichten.

Mittlerweile befindet sich das Renaissance- und Barockschloss Fremersdorf im Privatbesitz der Familie von Boch. Schloss sowie Schlosspark sind demnach nicht öffentlich zugänglich.

Hier zu sehen: das Schloss Fremersdorf. Foto: Wikimedia Commons/LoKiLeCh/CC3.0-Lizenz/Bild zugeschnitten

Ravelin V in der Festungsstadt Saarlouis

Zusammen mit Stadtgarten, Saaraltarm und der Vaubaninsel bildet die Festungsparkanlage ein „bedeutendes Alleinstellungsmerkmal für Saarlouis“. Das geht aus der Webseite der Stadt hervor. Nach Angaben des Kreises wurde die Festung 1680 bis 1686 durch Ludwig XIV. nach Plänen von Sébastien Vauban erbaut. Ein weiterer Ausbau erfolge 1815 nach einem Übergang an Preußen.

Bei dem Denkmal Ravelin V handelt es sich um ein „vorgelagertes, auch als Wallschild bezeichnetes, Werk, das die Wälle zwischen zwei Bastionen verteidigte“. Vor etwa 25 Jahren begann die Kreisstadt Saarlouis mit der umfangreichen Sanierung und Rekonstruktion der historischen Festungsanlagen. Heute findet sich hier eine parkähnliche Freifläche. Unter anderem sind restaurierte Elementen der Überschwemmungsfestung als Übergang zum Stadtgarten zu sehen.

In einem Tonnengewölbe über der Bastion VI (die Bastion ist der Teil, der aus dem gerade geführten Wall pfeilförmig vortritt) gibt es einen kleinen Ausstellungsraum. Historische Fotografien und Plänen erklären hier die Hintergründe der Festungsanlage.

Diese Aufnahme zeigt einen Teil der Saarlouiser Festungsanlage. Foto: Wikimedia Commons/LoKiLeCh/CC3.0-Lizenz/Bild unbearbeitet

Verwendete Quellen:
– Webseite des Landkreises Saarlouis
– Wikipedia: Landkreis Saarlouis
– Webseite der Tourismuszentrale Saarland
– Webseite des Linslerhofs
– Webseite der Stadt Saarlouis
– Verwendetes Foto Quellheiligtum im Artikel (nicht Titelfoto): Wikimedia Commons/Roger Zenner/CC2.0-Lizenz/Bild unbearbeitet
– Verwendetes Foto Schloss Fremersdorf im Artikel selbst (nicht Titelfoto): Wikimedia Commons/LoKiLeCh/CC3.0-Lizenz/Bild unbearbeitet
– Verwendetes Foto Kapelle auf dem Linslerhof: Foto: Wikimedia Commons/Achim-ft/CC3.0-Lizenz/Bild unbearbeitet
– Verwendetes Foto Burg Siersberg: Wikimedia Commons/Oktobersonne/CC4.0-Lizenz/Bild unbearbeitet
– Verwendetes Foto Vauban-Insel Saarlouis: Foto: Wikimedia Commons/LoKiLeCh/CC3.0-Lizenz/Bild unbearbeitet