Gesundheits-Apps auf Rezept nur selten im Einsatz – Saarland ist Schlusslicht

Apps auf Rezept sollen helfen, bestimmte Krankheiten besser zu überwachen und zu behandeln. Doch die digitalen Gesundheitsanwendungen seien noch nicht in der medizinischen Versorgung angekommen. Laut einem Arztreport der Krankenkasse Barmer ist das Saarland bei der Nutzung bundesweites Schlusslicht:
Im Bild: Eine App, die das E-Rezept anzeigen kann, wird in einer Apotheke vor einem Bildschirm gehalten, der Hinweise zu den E-Rezepten anzeigt. Foto: dpa-Bildfunk
Im Bild: Eine App, die das E-Rezept anzeigen kann, wird in einer Apotheke vor einem Bildschirm gehalten, der Hinweise zu den E-Rezepten anzeigt. Foto: dpa-Bildfunk

Barmer: Gesundheits-Apps auf Rezept selten im Einsatz

Digitale Gesundheitsanwendungen können von Patient:innen beispielsweise auf das Smartphone heruntergeladen werden und sollen helfen, bestimmte Krankheiten besser zu überwachen und zu behandeln. Dabei geht es etwa um Hilfe beim regelmäßigen Einnehmen von Medikamenten oder dem Führen von digitalen Tagebüchern. Seit Ende 2020 können etwa Ärzt:innen sie auf Rezept verschreiben.

Allerdings seien Apps auf Rezept noch nicht in der medizinischen Versorgung angekommen, erklärte Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Nach den Ergebnissen des Arztreports der Krankenkasse Barmer kamen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Rheinland-Pfalz 236 digitale Gesundheitsanwendungen auf Kassenkosten im Jahr 2022. Das seien hochgerechnet rund 9.800 Apps auf Rezept mit Kostenübernahme durch die Krankenkassen in Rheinland-Pfalz.

Die meisten Apps auf Rezept auf Kassenkosten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden bundesweit nach dem Arztreport der Krankenkasse mit Angaben ihrer Versicherten in Berlin mit 337 verzeichnet. Schlusslicht sei das Saarland mit 188 gewesen. Der Bundesdurchschnitt liege bei 271.

Mangelndes Detailwissen und falsche Erwartungen

Barmer-Vorstandschef Christoph Straub hatte bereits Anfang des Jahres zu einem gezielteren Einsatz und mehr Transparenz bei Gesundheits-Apps auf Rezept aufgerufen. Mangelndes Detailwissen und falsche Erwartungen führten nicht nur dazu, dass sie zurückhaltend verordnet würden, sondern auch dazu, dass der Einsatz oft vorzeitig abgebrochen werde. Zu kurz genutzte Apps verursachten aber Kosten ohne nennenswerten Nutzen. Daher brauche es für Versicherte zunächst eine Testzeit von 14 Tagen – statt der bislang gängigen Verordnung über 90 Tage.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur