Herr Hassanzadeh, Ihr Unternehmen existiert seit rund 60 Jahren. Eine echte Erfolgsgeschichte. Wie hält man sich so lange im Geschäft?
Hassanzadeh: Mit sehr viel Leidenschaft. Ich stelle mich immer noch sehr gerne in den Dienst meiner Kundinnen und Kunden. Und der Erfolg gibt die Kraft, um immer weiterzumachen. Außerdem ist es ja mehr Spaß als wirkliche Arbeit. (lacht) Solange ich kann, mache ich also weiter.
Welche Dienstleistungen bieten Sie genau an?
Hassanzadeh: Wir waschen, reinigen und reparieren Teppiche. Dabei spielen Art und Wert keine Rolle. Wir schätzen zudem den Wert von Teppichen, nehmen sie in Zahlung oder verkaufen sie in Kommission. Im Verkauf haben wir etwa zwei Millionen Teppiche, die wir sehr günstig anbieten.
Sie erstellen auch Gutachten?
Hassanzadeh: Ja, vor allem für Versicherungen und Erbschaften. Wir decken alle Bereiche in den Branchen ab.
Sie legen offenbar größten Wert auf Service und Beratung.
Hassanzadeh: Ja, das ist unwahrscheinlich wichtig. Wir weisen unsere Kunden zum Beispiel immer wieder darauf hin, dass viele Teppiche, die gereinigt oder repariert werden, ihren Wert mindestens halten. Nur durch dieses Vertrauensverhältnis zwischen uns und unseren Kunden sind wir seit so langer Zeit erfolgreich.
Woher kommen Ihre Kunden und welchen Tipp haben Sie für sie?
Hassanzadeh: Wir haben treue Stammkunden im ganzen Südwesten, von Trier über Idar-Oberstein, von Zweibrücken bis Pirmasens, von Kaiserslautern bis Traben-Trarbach. An allen diesen Orten hatten wir auch schon sehr viele Ausstellungen. Wir raten dazu, eine Reinigung alle fünf bis sechs Jahre durchführen zu lassen. Wenn wir einen Teppich außerdem reparieren, ist dies, als würden wir den TÜV machen. (lacht)
Sie selbst sind Experte fürs Verkaufen. Sie haben aber auch einen echten Fachmann für die Reparaturen. Stellen Sie ihn bitte kurz vor.
Hassanzadeh: Seit 50 Jahren ist Ismail an meiner Seite. Ich nenne ihn den „besten Teppich-Reparateur Deutschlands“. Bei ihm sind wirklich alle Teppiche in besten Händen. Ich schätze seine Leistung über alles.
Sie sind seit 60 Jahren im Geschäft und noch immer fit und gesund. Wie schaffen Sie das? Und wie oft werden Sie gefragt, wie alt Sie sind?
Hassanzadeh: Ich treibe regelmäßig Sport und lasse mich von niemandem ärgern. Ich versuche, jeder Situation etwas Positives abzugewinnen. Wenn mich jemand fragt, wie alt ich bin, sage ich „100“. Wenn mich dann jemand auf 65 schätzt, antworte ich: „Ich wusste, ich sehe älter aus“. Natürlich mit einem Augenzwinkern. (lacht)
Knüpfmeister Ismael. Foto: Hassanzadeh
Sie arbeiteten bereits in vielen anderen Geschäftsfeldern, haben unter anderem Konzerte veranstaltet. Gönnen Sie uns bitte einen Einblick in Ihr Leben.
Hassanzadeh: Mein Vater wollte, dass ich Arzt werde. Aber ich bin ein Gemischtwarenhändler geworden und ich liebe es. (lacht) Ich habe bereits Kurzreisen organisiert, ebenso habe ich schon einer Reisegruppe mit rund 1.000 Teilnehmern bei einer 15-tägigen Reise meine Heimat Persien nähergebracht. Ich habe Konzerte mit großen Künstlern wie Marla Glen, Ingrid Peters, den Drei Tenören oder Big Mama in großartigen Kulissen wie der Ludwigskirche veranstaltet. Mit meiner ehemaligen Event-Gastronomie konnte ich Gesellschaften von bis zu 250 Personen versorgen.
Helfen Ihnen diese Erfahrungen bei Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Hassanzadeh: Meine Vergangenheit hilft mir jetzt und in der Zukunft, man wird gelassener. Es kommt immer auf die persönliche Perspektive an, dass das Glas halb voll und nicht halb leer ist.
Die Fragen stellte Stefan Bohlander
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Hassanzadeh –
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