Benefizkonzert gegen Waldrodung in Saarbrücken: Initiative sammelt Spenden für Klage

An der Universität des Saarlandes in Saarbrücken soll ein Hektar-großes Waldstück gerodet werden. Die Initiative "Hanni bleibt" stemmt sich gegen die Pläne. Bei einem Benefizkonzert am Freitag sammelt sie Spenden für eine Klage.
Die Initiative "Hanni bleibt" setzt sich gegen die Rodung eines Waldstücks an der Uni Saarbrücken ein. Für eine Klage sammeln sie Spenden bei einem Benefizkonzert. Foto: Hanni bleibt
Die Initiative "Hanni bleibt" setzt sich gegen die Rodung eines Waldstücks an der Uni Saarbrücken ein. Für eine Klage sammeln sie Spenden bei einem Benefizkonzert. Foto: Hanni bleibt

Benefizkonzert „Hanni bleibt“ am Freitag in Saarbrücken

Die Bürgerinitiative „Hanni bleibt“ veranstaltet am Freitag (30. August 2024) ein Benefizkonzert in der Jugendkirche eli-ja in Saarbrücken. Auf der Bühne stehen lokale Künstler:innen aus verschiedensten Genres. Von Folksongs auf der Gitarre über Klassik an der Orgel, Jazz am Klavier, Pop auf der Harfe bis hin zu Rap über den Saarbrücker Wald ist für jeden Geschmack etwas dabei.

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Einnahmen sollen Klage gegen Waldrodung an der Uni finanzieren

Mit den Einnahmen aus den Spenden soll eine rechtliche Klage finanziert werden. Die Initiative will die Rodung von rund 10 Hektar eines 16 Hektar großen Waldstücks nahe der Universität des Saarlandes in Saarbrücken gerichtlich verhindern.

Bäume sollen – trotz Planänderung – Parkplätzen weichen

Ursprünglich sollte auf dem Gelände eine Erweiterung des Helmholtz-Instituts entstehen. Doch dann beschloss das CISPA stattdessen den Umzug nach St. Ingbert. Die Abholzung soll dennoch – laut Initiative sozusagen „auf Vorrat“ – erfolgen. Die Landeshauptstadt halte am Bebauungsplan „Nördlich Stuhlsatzenhaus“ fest, obwohl die Nutzung noch nicht feststehe. Vorgesehen seien über 1.000 Pkw-Stellplätze sowie Büro- und Wohngebäude samt Zufahrtsstraßen.

Wald teils über 200 Jahre alt

Dafür weichen müsse ein wertvoller, alter Kern- und Biotopverbundwald im Trinkwasserschutzgebiet. Die ungewöhnlich gesunden Buchen seien teils wohl über 200 Jahre alt. Das Gebiet unterliege einer Vielzahl von besonderen Schutzstatuten. Zudem sei das Vorkommen von planungsrelevanten Tierarten möglich, da dieses ohne Überprüfung ausgeschlossen worden sei.

Jamaika-Koalition hatte Rodung ausgeschlossen

„Hanni bleibt“ wirft der Regierung zudem Wortbruch vor. CDU, FDP und Grüne hatten in der Koalitionsvereinigung von 2019 noch ausgeschlossen, Rodungen um Uni-Wald vorzunehmen. Im selben Jahr hatte die Landeshauptstadt zudem den Klimanotstand ausgerufen.

Leerstand nutzen statt Flächen versiegeln

Das Waldstück diene bei Starkregen als Schutz vor Hochwasser. Der Bebauungsplan führe nun jedoch zu weiterer Flächenversiegelung, obwohl in der Innenstadt mehrere große Gebäude leer stünden. Eine sechs Kilometer entfernte „Ausgleichsfläche“ auf grüner Wiese könne die Versiegelung nicht kompensieren. Zudem brauche es an der Uni keine neuen Parkplätze, die auf den Zufahrtsstraßen noch mehr Stau verursachen.

Politik zu Waldspaziergang eingeladen

Bei einem Waldspaziergang durch „Hanni“ will die Initiative am Samstag (31. August 2024) mit führenden Politiker:innen ins Gespräch kommen. Dazu lud sie in einem offenen Brief etwa Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, Umweltministerin Petra Berg und Wirtschaftsminister Jürgen Barke ein. Auch Bürger:innen können sich bei dem Treffen einen Einblick verschaffen.

So könnt ihr die Initiative unterstützen

Wer die Forderungen der Initiative unterstützen will, kann das per Spende beim Benefizkonzert am Freitag. Interessierte können sich auch dem spontanen Projektchor anschließen, der ab 16.30 Uhr an der Jugendkirche eli.ja probt.

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Auf einen Blick

Was? Benefizkonzert „Hanni bleibt“
Wo? Jugendkirche eli.ja, Hellwigstraße 15, 66121 Saarbrücken
Wann? 30. August 2024, Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn 19.00 Uhr
Preis: Eintritt auf Spendenbasis

Weitere Informationen zum Konzert, Aktionen und den Plänen zur Waldrodung findet ihr auf der Website von „Hanni bleibt“.