Warum Taucher in der Mosel in Trier unterwegs waren

In den vergangenen Tagen waren Taucher in der Mosel unterwegs. Das hatte einen wichtigen Grund: Nach dem Hochwasser im Mai mussten sowohl die Römerbrücke als auch die Kaiser-Wilhelm-Brücke überprüft werden.
Taucher haben die Pfeiler der Römerbrücke und Kaiser-Wilhelm-Brücke überprüft. Foto: Trier Tourismus und Marketing GmbH
Taucher haben die Pfeiler der Römerbrücke und Kaiser-Wilhelm-Brücke überprüft. Foto: Trier Tourismus und Marketing GmbH

Taucher in Trier im Einsatz

Um die Sicherheit der Brücken in Trier zu gewährleisten, tauchen Spezialisten regelmäßig ab, um die Grundpfeiler zu inspizieren. Diese Untersuchungen sind besonders wichtig nach Hochwassern wie dem im Mai, um Schäden auszuschließen.

Taucher-Team trotzt widrigen Bedingungen

Vor einem Pfeiler der Kaiser-Wilhelm-Brücke ankert ein Boot in der starken Strömung der Mosel. Ein Taucher in voller Ausrüstung lässt sich über die Leiter ins Wasser sinken. An Deck wickelt Jan Siemon langsam die bunten Schläuche ab, die seinen Kollegen mit Atemluft versorgen und das Videomaterial von dessen Helmkamera auf den Bildschirm im Bootsinneren übertragen. Trotz der widrigen Bedingungen mit trüber Sicht und scharfkantigen Muscheln ist das für das Team Alltag. Sie sind deutschlandweit unterwegs, um Bauwerke unter Wasser zu prüfen.

Nach der Unterwasserprüfung an der Kaiser-Wilhelm-Brücke wird der Taucher wieder aufs Boot gezogen. Foto: Presseamt Trier

Check ist nach Hochwasser Pflicht

In Trier sind solche Prüfungen nach jedem Hochwasser notwendig. Im Mai erreichte die Mosel einen Pegelstand von 9,50 Metern und die Strömungskräfte wirkten stark auf die Brückenpfeiler ein. „Wir prüfen jetzt, ob im Unterwasserbereich Schäden an den Fundamenten entstanden sind“, erklärt Bauingenieur Thorsten Dimmerling. Das Treibgut könnte zwar Schäden verursachen, doch die größere Gefahr bestehe darin, dass durch die Strömung Sediment abgetragen wird und die Pfeiler ihre Stabilität verlieren könnten – sie sprichwörtlich den Boden unter den Füßen verlieren.

Über einen Bildschirm verfolgt Dimmerling die Arbeit des Tauchers, der sich an dem muschelbesetzten Mauerwerk entlangtastet. „Hier ist eine Stelle, da komme ich mit dem Arm ganz rein“, meldet der Taucher. „Ist das auf Sohlniveau oder in der senkrechten Fläche?“, fragt Dimmerling und notiert die Details auf einer Bauzeichnung. Solche Inspektionen sind wichtig, um potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit der Brücken zu gewährleisten.

Ergebnis: Entwarnung für Trierer Brücken

Jan Siemon berichtet von einer „relativ guten Sicht“ und meint damit einen halben bis dreiviertel Meter. Unter Wasser finden sich Geröll, Muscheln, Bäume und Schrott, wie Fahrräder, besonders unter der Römerbrücke. Trotz dieser Herausforderungen können die Inspektionen erfolgreich durchgeführt werden. Der abschließende Bericht muss zwar noch geschrieben werden, doch Dimmerling fasst bereits zusammen: Alles „O.K.“ unter Triers Brücken.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Stadt Trier