Schwere Unwetter in der Eifel: Sturzfluten, Erdrutsch, Stromausfall, vollgelaufene Keller

Am Montagnachmittag zog ein schweres Gewitter in die Region. In der Eifel verursachte der Starkregen enorme Schäden: Der Strom in vielen Straßen fiel aus, Straßen waren gesperrt und Keller liefen voll.
Die Wassermassen lösten einen Erdrutsch in Birresborn aus. Foto: Florian Blaes
Die Wassermassen lösten einen Erdrutsch in Birresborn aus. Foto: Florian Blaes

Unwetter in der Eifel: Sturzfluten in Schönecken und Birresborn

Auf dem Wetterradar ließ sich die Front am Montagnachmittag (2. September 2024) gut verfolgen: Von Luxemburg kommend wurde sie stärker und nahm „Unwetter-Charakter“ an. Über dem Kylltal zog sie allerdings nicht weiter, sondern setzte sich fest. Wassermassen nach Starkregen suchten sich vielerorts den Weg in die Täler und somit auch durch die Dörfer zu den Bächen und kleinen Flüssen, wie die „Kyll“. Mitunter am stärksten betroffen wurden hierbei die Orte Schönecken (Verbandsgemeinde Prüm) und nur wenige Kilometer weiter Birresborn (Verbandsgemeinde Gerolstein).

Hier suchten sich Sturzfluten den Weg durch die Ortschaften. Viele Keller, Garagen und Erdgeschosse liefen voll. In Birresborn stürzte eine Stützmauer ein und löste einen Erdrutsch in der Straße „Im Steinreich“ aus. Die Zufahrt eines Wohnhauses wurde so unpassierbar. Mit allem, was man zur Verfügung hatte, wurden Barrieren gegen die Wassermassen gebaut. Bänke, Tische, Steine und Sandsäcke wurden aufgetürmt. Die Feuerwehr und viele freiwillige Helfer hatten alle Hände voll zu tun.

Viele Keller liefen voll. Foto: Florian Blaes

Rund 100 Einsatzkräfte vor Ort

Gleiches Bild auch in Schönecken. Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jürgen Larisch eilt in den Eifelort: „Aus allen Richtungen kamen Wassermassen von den Feldern und Wäldern in den Ort gelaufen. Die Nims und der örtliche Bach sind zwar auch stark angestiegen, aber das Hauptproblem kam von den Höhen. Und am tiefsten Punkt hat sich dann das Wasser gesammelt. Die Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften im Großeinsatz, um Keller, Garagen und Häuser leer zu pumpen. Straßen wurden von uns gesperrt und später gereinigt.“ Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von einem örtlichen Bauunternehmen mit Bagger und Radlader.

Eine gefährliche Situation gab es in Schönecken, als Wasser einen Stromverteiler überflutete. „Es kam zu Stromausfällen in vielen Straßen des Ortes. Das Seniorenheim war auch davon getroffen, hier hat der Notstrom gute Arbeit geleistet, wir mussten lediglich Intensivpatienten versorgen. Die SEG des DRK Verpflegung rückte an, um die Einsatzkräfte schließlich mit Essen und Trinken zu versorgen“, so der BKI. So schnell wie das Wasser gekommen war, floss es auch wieder ab, berichtet ein Anwohner, der in der Ortsmitte mit Besen und Schaufel half. Eine Schreinerei und ein weiteres Unternehmen wurden durch die Wasser- und Schlammmassen schwer getroffen.

Die Aufräumarbeiten werden wohl auch noch am heutigen Dienstag fortgeführt werden müssen. Noch während die vielen Helfer im Einsatz waren, beruhigte sich das Wetter und die Sonne kam heraus. Wie hoch in beiden Orten die Schäden sind, lässt sich noch nicht abschätzen.

Verwendete Quellen:
– Text und Bilder von Florian Blaes