Mädchen (6) in Speicher von Unbekanntem sexuell missbraucht

Ein bislang unbekannter Mann hat ein sechsjähriges Mädchen in Speicher hinter ein Haus gelockt und dort sexuell missbraucht. Die Polizei bittet um Hinweise:
Der Unbekannte hatte das Mädchen beim Spielen angesprochen, hinter ein Haus gelockt und dort sexuell missbraucht. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk
Der Unbekannte hatte das Mädchen beim Spielen angesprochen, hinter ein Haus gelockt und dort sexuell missbraucht. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk

Mädchen aus Speicher sexuell missbraucht

Gegen 21.30 Uhr am Dienstagabend (2. Juli 2024) erstattete die Familie eines sechsjährigen Mädchens aus Speicher bei der Polizei in Bitburg Anzeige. Die Tochter sei sexuell missbraucht worden.

Unbekannter lockte die Sechsjährige mit Süßigkeiten

Das Mädchen hatte am Abend in der Nähe seines Wohnhauses in der Ringstraße gespielt. Dabei wurde sie von einem ihr unbekannten Mann angesprochen. Der Fremde lockte sie unter einem Vorwand und mit Süßigkeiten hinter ein gegenüberliegendes Haus in der Falkenstraße. Dort missbrauchte er das Mädchen sexuell. Unmittelbar nach der Tat flüchtete er.

Fahndung bislang erfolglos

Das Kind sei traumatisiert, aber körperlich unversehrt. Die Sechsjährige begab sich gleich nach der Tat nach Hause und erzählte von dem Vorfall. Ihre Mutter alarmierte daraufhin die Polizei. Die umgehend eingeleitete Fahndung nach dem Täter verlief bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolglos.

Täterbeschreibung

Das Kind beschreibt den Täter wie folgt:

  • mittleres Alter
  • helle Haut
  • schwarze Haare
  • trug blaue Jacke
  • mit dem Fahrrad unterwegs

Sonderkommission eingerichtet

Nach ersten Ermittlungen vor Ort, Spurensicherung und mehreren Vernehmungen hat die Kriminalinspektion Wittlich eine Sonderkommission eingerichtet. Die Polizei wird in den kommenden Tagen zudem erhöhte, sichtbare Präsenz in Speicher und umliegenden Ortschaften zeigen.

Schon in der vergangenen Woche wurde ein Kinderansprecher in Speicher identifiziert

In den vergangenen Tagen hatte die Polizei bereits Hinweise von verunsicherten Eltern aus Speicher erhalten, dass ein Mann Kinder ansprechen und ihnen Süßigkeiten zuwerfen würde. Der Betroffene wurde bereits in der vergangenen Woche identifiziert und angesprochen. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand der Polizei scheidet er als Tatverdächtiger in diesem Fall eher aus. Er werde aber dennoch weiterhin in den Ermittlungen berücksichtigt.

Zeug:innen, die Hinweise zur Tat oder zu der beschriebenen Person geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei unter der Telefonnummer (06561)968510 in Verbindung zu setzen.

Richtiger Umgang und Vorbeugung von Missbrauch

Die Polizei gibt folgende Verhaltenshinweise an die Bevölkerung, insbesondere an Eltern:

  • Gehen Sie vertrauensvoll mit Ihrem Kind um und vermitteln Sie ihm, dass es über alle Themen offen mit Ihnen sprechen kann und soll. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es Ihnen alle Erlebnisse und Sorgen erzählen kann, die ihm „komisch“ oder gar beängstigend vorgekommen sind.
  • Vereinbaren Sie verbindlich mit Ihrem Kind, dass es ohne Erlaubnis der Eltern nicht mit fremden Menschen mitgehen oder mitfahren darf und keine Geschenke von Fremden annehmen soll. Auch dann nicht, wenn die Fremden angeblich in Ihrem Auftrag handeln.
  • Erklären Sie Ihrem Kind immer wieder, dass es für Eltern wichtig ist, zu wissen, an welchen Orten und mit wem sich Kinder dort aufhalten.
  •  Ihr Kind sollte Ihnen darüber berichten, wenn es zum Mitgehen oder Mitfahren aufgefordert worden ist oder dieses trotz Verbotes getan hat. Wichtig: Drohen Sie nicht mit Bestrafung!
  • Kinder sollen lernen: Auch Erwachsenen gegenüber dürfen sie „NEIN“ sagen. Sie sind nicht verpflichtet, mit Fremden zu reden oder Auskünfte zu geben. Werden sie nach dem Weg gefragt, sollen sie an Erwachsene verweisen.
  • Schicken Sie Ihr Kind möglichst nicht allein, sondern in kleinen Gruppen zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz. Wenn doch einmal Begleitung erforderlich erscheint, dann nur bis zu dem Punkt, wo es auf andere Kinder trifft.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Lagen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann. So sollte es konkret andere Erwachsene ansprechen und um Hilfe bitten oder auch laut schreien, um Öffentlichkeit herzustellen.
  • Bei Kontakt mit einem vermeintlichen Täter sollte es sich nicht verstecken, sondern wegrennen und andere Personen auf sich aufmerksam machen.
  • Aber – verteufeln Sie Fremde nicht grundsätzlich! Ihr Kind könnte im Notfall auch auf die Hilfe von „Fremden“ angewiesen sein.
  • Melden Sie in diesem Sinne verdächtige Feststellungen unmittelbar bei der für Sie zuständigen Polizeidienststelle oder rufen Sie die 110 an!