Krankenhaus Wittlich bereitet sich auf Schließung des Zeller Klinikum vor

Die geplante Schließung des Zeller Krankenhauses sorgt bereits für Unruhe in der Region. Besonders betroffen ist das Wittlicher Verbundkrankenhaus (VBKH), wo die Sorge vor der kommenden Herausforderung und Belastung zunimmt.
Das Klinikum in Zell wird zu einem Gesundheitszentrum (MVZ) umgebaut. Foto: Kevin Schößler
Das Klinikum in Zell wird zu einem Gesundheitszentrum (MVZ) umgebaut. Foto: Kevin Schößler

Klinikum in Zell wird geschlossen

Das Krankenhaus in Zell wird geschlossen. Ersetzt werde das Klinikum mit einem sogenannten MVZ, einem Medizinischen Versorgungszentrum. Patientenbetten werde es demnach an diesem Standort nicht mehr geben. Diese werden im Krankenhaus in Cochem oder Wittlich versorgt werden.

Verbundkrankenhaus bereitet sich auf mögliche Schließung des Zeller Klinikum vor

Die bevorstehende Schließung des Zeller Krankenhauses sorgt bereits jetzt für Unruhe in der Region. Besonders betroffen ist das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich (VBKH), das als nächstgelegenes Schwerpunktkrankenhaus eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung einnimmt. Die steigende Belastung und strukturelle Herausforderungen bereiten dem Krankenhaus jedoch zunehmend Sorgen, auf die man sich nun vorbereiten möchte.

In einer Stellungnahme äußerte sich die Pressesprecherin des VBKH zu den möglichen Auswirkungen der Schließung. „Aufgrund der angekündigten Krankenhausreform sowie den Schlagzeilen der vergangenen Monate bereitet sich das VBKH vorsorglich auf mögliche Schließungsszenarien umliegender Krankenhäuser vor. Die größten Schwierigkeiten bereitet dabei die bauliche Situation in der Zentralen Notaufnahme (ZNA), da diese bereits heute für das Patientenaufkommen zu klein ist“, so die Sprecherin.

Notaufnahme schon jetzt am Limit

Bereits jetzt sind die Kapazitäten der Notaufnahme stark ausgelastet, vor allem seit die Öffnungszeiten der Ärztlichen Bereitschaftspraxis eingeschränkt wurden. „Sollten weitere Krankenhäuser in der Region schließen, wird es voraussichtlich in der ZNA zu längeren Wartezeiten kommen“, erklärte die Pressesprecherin weiter. Um einer möglichen Überlastung entgegenzuwirken, wird bereits an einer Erweiterung der Notaufnahme gearbeitet. In Zusammenarbeit mit einem externen Architekten befindet sich die bauliche Vergrößerung in der Vorplanung.

Trotz der Herausforderungen zeigt sich das Krankenhaus optimistisch. Dank der frühzeitigen Ankündigung der geplanten Schließung könne man sich rechtzeitig auf die anstehenden Veränderungen vorbereiten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir kurzfristig in Abstimmung mit dem Ministerium auch eine schnelle Lösung zur baulichen Vergrößerung unserer Zentralen Notaufnahme finden.“

Die Zentrale Notaufnahme ist speziell für die Behandlung akuter und lebensbedrohlicher Gesundheitszustände zuständig. Zu den häufigsten Notfällen zählen unter anderem Brustschmerzen, Atemnot, Bewusstlosigkeit oder schwere Unfälle. Um sicherzustellen, dass dringende Fälle priorisiert werden, kommt in der ZNA das sogenannte Emergency Severity Index (ESI)-System zur Anwendung. Dabei handelt es sich um einen 5-Stufen-Triage-Algorithmus, der die Dringlichkeit der Behandlung und den voraussichtlichen Ressourcenbedarf ermittelt.

Weitere Pläne der Wittlicher Klinik

Das Verbundkrankenhaus plant zudem, kurzfristig zusätzliche ungenutzte Zimmer in Betrieb zu nehmen, um auf den steigenden Bedarf zu reagieren. Darüber hinaus wird durch den geplanten Erweiterungsbau der Schlaganfallstation im Frühjahr 2025 die Intensivstation um sechs zusätzliche Betten erweitert, um insbesondere für kritische Patient:innen ausreichende Behandlungskapazitäten sicherzustellen.

Mit diesen Maßnahmen will das Krankenhaus sicherstellen, dass die Versorgung der Patienten in der Region auch in Zukunft stabil gewährleistet bleibt.

Verwendete Quellen:
– Bericht von Kevin Schößler