„Das Leben leben“

Die Amputation – also der Verlust einer Gliedmaße – ist für den betroffenen Menschen ein im wahrsten Sinne des Wortes „einschneidendes“ Erlebnis und trifft ihn in der Regel unvorbereitet.
Das MEDIAN Reha-Zentrum in Bernkastel-Kues, Klinik Moselschleife.
Das MEDIAN Reha-Zentrum in Bernkastel-Kues, Klinik Moselschleife.

Es kommt also zu großen Veränderungen für den Patienten und sein Umfeld, und die neuen Herausforderungen scheinen zunächst fast übermächtig. Traditionell wurde ein Patient nach der Amputation und Entlassung aus dem Krankenhaus für etwa zwei bis drei Monate ambulant physiotherapeutisch betreut oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung versorgt.

Im Intervall zwischen Akutkrankenhaus und Rehabilitation kommt es zu folgenden Problemen:

  • Psychische Problematik durch das seelische und körperliche Trauma
  • Abbau der Muskulatur und Verlust von Gangkompetenz durch unzureichende Bewegung (zu geringe Anzahl von Physiotherapien)
  • evtl. unzureichende Phantomschmerz-Prophylaxe und Schmerztherapie (durch reduzierten ArztKontakt).

Dies führte dazu, dass die amputierten Patienten in ein psychisches und physisches „Loch“ fielen, aus dem sie nur mit Mühe wieder heraus kamen. Erst nach Anpassung einer sogenannten Interimsprothese wurde dann eine Rehabilitation angetreten.

Wir vom MEDIAN-Reha-Zentrum in Bernkastel auf dem Kueser Plateau haben uns daher für einen modernen Weg entschieden. Wir versuchen, wenn möglich eine Übernahme vom operierenden Krankenhaus direkt in unsere Reha Einrichtung zu erreichen. Dies ist nach Abschluss der Wundheilung in der Regel möglich.

Die Vorteile liegen auf der Hand, es kann direkt mit einem intensiven Trainingsprogramm begonnen werden, das dem Erhalt der Rumpf- und Oberkörpermuskulatur und der Kräftigung des verbliebenen Beines ebenso wie des amputierten Stumpfes gilt. Dies verbessert deutlich die Bewegungsfähigkeit der Patienten nach dem Operationstrauma und gewährleistet, dass unsere Patienten die Reha-Klinik so mobil wie möglich verlassen können.

Um dies alles zu erreichen, arbeiten wir mit einem ganzheitlichen Therapiekonzept in dessen Mittelpunkt der amputierter Mensch als solcher steht. Ihm zur Seite stehen in dieser Zeit:

  • In der Nachbehandlung amputierter Patienten versierte Fachärzte
  • Geschulte Psychologen
  • Speziell ausgebildete Physiound Ergotherapeuten
  • Ein mit den speziellen Bedürfnissen vertrauter Sozialdienst
  • Eine in der Wundversorgung und Schmerztherapie besonders geschulte Pflege
  • Auf die Anpassung von Prothesen spezialisierte Orthopädietechniker

Ein weiterer Vorteil, den wir in unserem Reha-Zentrum besitzen ist, dass wir durch unsere vier Fachabteilungen mit Orthopädie, Kardiologie, Neurologie und Psychosomatik in der Lage sind, die bei vielen unserer amputierten Patienten auftretenden Zusatzerkrankungen fachgerecht zu behandeln. Die moderne Prothesenversorgung unterscheidet sich heute deutlich von den noch vor wenigen Jahrzehnten üblichen simplen mechanischen Prothesen.

Je nach körperlicher und psychischer Eignung des Patienten gibt es Modelle vom einfach mechanischen, bis zum robotisch/sensorischen Prothesen-Modell, das der Patient teilweise nach eigenen Wünschen mit seinem Smartphone einstellen kann. Im weiteren Verlauf der Nachbehandlungen gibt es seit einigen Jahren auch aktiv-robotische Prothesensysteme, welche die Muskelkraft unterstützen und damit eine ermüdungsfreiere Tragedauer ermöglichen.

Auch wenn Sie bereits eine Amputation erlitten haben und mit einer Prothese versorgt sind, steht Ihnen je nach Kostenträger alle drei bis fünf Jahre eine erneute Reha zur Wiederauffrischung und Verbesserung Ihrer Mobilisationsmöglichkeiten zu. Wir tun also alles um Sie wieder „in Gang“ zu bringen, getreu unserem MEDIAN Motto: „Das Leben leben“.

Kontakt und Adresse:

MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues
Klinik Moselschleife

Kueser Plateau
54470 Bernkastel-Kues
Telefon +49 (0)6531 92-0
[email protected]