Mit Waffen gegen Corona-Maßnahmen – Drei Männer aus der Moselregion vor Gericht

Während der Pandemie soll sich eine Gruppe Männer bewaffnet haben, um Widerstand gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen zu leisten. Heute startet der Prozess gegen die Gruppe aus der Moselregion.
Drei Männer aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich wollten mit Waffengewalt gegen die Corona-Maßnahmen vorgehen. Symbolfoto: Sebastian Kahnert/dpa
Drei Männer aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich wollten mit Waffengewalt gegen die Corona-Maßnahmen vorgehen. Symbolfoto: Sebastian Kahnert/dpa

Drei Männer sollen während der Corona-Pandemie eine bewaffnete Gruppe gegründet haben, um sich gegen staatliche Maßnahmen zu wehren. Informationen des SWR zufolge stammen die Angeklagten aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich. Ab dem heutigen Dienstag (9.30 Uhr) müssen sie sich vor dem Landgericht Koblenz verantworten. Die Gruppe namens „Paladin“ habe staatliche Corona-Maßnahmen mit Waffengewalt abwehren wollen, teilte das Gericht mit. Die Angeklagten sollen zwischen Februar und Mai 2021 an paramilitärischen Übungen teilgenommen und Waffenteile sowie Munition per 3D-Druck hergestellt haben.

Bevölkerung sollte sich für Widerstand gegen Staat bewaffnen

Einer der Angeklagten, ein 39-jähriger Mann, habe im Herbst 2020 die Vorstellung entwickelt, der Staat schaffe unter dem Vorwand der Corona-Pandemie die Grundrechte der Bürger ab, hieß es vom Gericht. Seine Annahme: der Staat radikalisiere die Polizei und Bundeswehr gegen „die Massen“ und treibe diese „in Richtung Bürgerkrieg und Eskalation“. Der Angeklagte habe es daher für notwendig gehalten, dass sich Bürger:innen bewaffnen sollten, um dem Staat gegenüber verteidigungsbereit zu sein. Er habe die beiden Mitangeklagten im Alter von 63 und 57 Jahren im Februar 2021 angeworben.

Die Anklage

Angeklagt sind die Männer wegen der Bildung und des Befehligens einer bewaffneten Gruppe, Bildung beziehungsweise Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Verstößen gegen das Waffengesetz. In dem Verfahren sind noch Termine bis November geplant.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– SWR