Im kleinen Urlaubsort Kröv hat sich ein großes Unglück ereignet: Ein Hotel stürzt ein, zwei Menschen kommen ums Leben. Rund 24 Stunden nach dem Einsturz wird die letzte Überlebende aus den Trümmern gerettet. Die Bergung des zweiten Toten steht jetzt noch aus.
Die letzte Überlebende konnte am späten Dienstagabend gerettet werden. Für heute ist die Bergung des Toten geplant. Foto: Laszlo Pinter/dpa
Die letzte Überlebende konnte am späten Dienstagabend gerettet werden. Für heute ist die Bergung des Toten geplant. Foto: Laszlo Pinter/dpa
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14 Menschen waren zum Zeitpunkt des Einsturzes des beliebten „Hotel Reichsschenke“ im Gebäude. Fünf Personen konnten umgehend mit leichten Verletzungen gerettet werden. Neun Personen hingegen wurden unter den Trümmern verschüttet. Stundenlang versuchten die Rettungskräfte am Mittwoch (7. August 2024), die Überlebenden aus dem Haus zu befreien – darunter auch ein zwei Jahre altes Kind und seine Eltern aus den Niederlanden. Auch das erste Todesopfer wurde geborgen. Am späten Abend retteten die Einsatzkräfte schließlich die letzte überlebende Frau aus dem Hotel. Unter Applaus wurde sie aus dem Gebäude getragen.

Nach Hotel-Einsturz ist Bergung von weiterem Toten geplant

Bei den beiden Toten handele es sich um eine 1961 geborene Frau und einen Mann, beide mit deutscher Staatsangehörigkeit, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch. Während die Leiche der Frau am späten Mittwochnachmittag geborgen wurde, liegt der Mann noch in den Trümmern. Eine Bergung am Abend war laut Polizei zu gefährlich. Bei dem Toten soll es sich um den Hotelbesitzer handeln.

Einsturz in der Nacht

Am Dienstag gegen 23.00 Uhr waren Teile des Hotels eingestürzt. Der Polizei zufolge wählten Anwohner den Notruf. „Bei Eintreffen der ersten Kräfte stellte sich dar, dass ein komplettes Geschoss dieser Gebäudestruktur eingestürzt ist und im Prinzip beide Decken aufeinanderlagen“, sagte Teusch. Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich 14 Menschen in dem Hotel. Fünf seien relativ schnell gerettet worden, weil sie in „unbeteiligten Teilen des Gebäudes“ gewesen seien, erklärte Teusch. Neun weitere Menschen wurden zunächst unter den Trümmern eingeklemmt.

Ursache unklar

Über das eingestürzte Stockwerk sagte Teusch, die Grundsubstanz des Gebäudes sei wohl aus dem 17. Jahrhundert. „Da wurden auf dem Erdgeschoss circa 1980 noch mal zweieinhalb Geschosse aufgesattelt.“ Das Vorderhaus des eingestürzten Hotels ist seit 2008 Kulturdenkmal. Die Unglücksursache ist laut Polizei noch völlig unklar. Ein Sachverständiger solle beauftragt werden, teilte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen mit.

Menschen können zurück in Nachbarhäuser

Auch die Nachbarn des Gebäudes waren vom Unglück betroffen: 21 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, hieß es im Pressezentrum. Sie konnten mittlerweile in ihre Häuser zurückkehren. Außer dem Hotel seien keine anderen Gebäude beschädigt worden, hieß es.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur