HWK Meistermacher: Von der Sporttherapeutin zur erfolgreichen Dachdeckermeisterin

Sabrina Arnold aus Schmelz hat eine außergewöhnliche Karriere gemacht. Die Akademikerin und ehemalige Sporttherapeutin wurde bei der Meisterfeier der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) am 1. Juni als beste Dachdeckermeisterin des Jahrgangs 2023/24 ausgezeichnet.
HWK Meistermacher Meister
Erfolgreiche Quereinsteigerin! Sabrina Arnold mit ihrem Meisterbrief bei der Meisterfeier der Handwerkskammer, daneben der ehemalige HWK-Präsident Bernd Wegner (Mitte) und HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt. Foto: HWK Saarland/Jennifer Weyland
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Erfolgreiche Quereinsteigerin! Sabrina Arnold mit ihrem Meisterbrief bei der Meisterfeier der Handwerkskammer, daneben der ehemalige HWK-Präsident Bernd Wegner (Mitte) und HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt. Foto: HWK Saarland/Jennifer Weyland

Direkter Schritt in die Selbstständigkeit

Noch vor ihrem Abschluss wagte Sabrina Arnold mit der Gründung eines eigenen Handwerksbetriebs den Schritt in die Selbstständigkeit. Seit Mai 2022 ist ihr Handwerksunternehmen „SaAr Dach & Solar GmbH“ am Start. Mit einem Team von vier Mitarbeitern und einer Bürokraft bietet Arnold ihren Kunden ein breites Leistungsspektrum, darunter Dach- und Wandabdichtungstechnik, Photovoltaik, Infrarotheizungen, Brauchwasserwärmepumpen, Dachreparaturen, Dachfenstermontagen und Dachrinnensanierungen. Besonders stolz ist sie auf ihren Neuzugang im Team, einen Kranwagen, den sie liebevoll „Helga“ nennt. Das Geschäft läuft, die Auftragslage ist sehr gut. So gut, dass sie derzeit vor allem im Büro arbeitet, mit Kunden telefoniert, Angebote schreibt und koordiniert. Für die Arbeit auf der Baustelle bleibt dabei wenig Zeit.

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Dachdeckermeisterin Sabrina Arnold auf der Baustelle. Foto: privat

Von der Sporttherapeutin zum Dachdecker-Handwerk

Dabei begann der berufliche Werdegang von Sabrina Arnold ganz anders. Bis 2015 arbeitete die heute 42-jährige Diplom-Sportlehrerin in einer Klinik in St. Wendel als Sporttherapeutin im Reha- und Gesundheitssport. Doch in ihrem alten Beruf fühlte sie sich zunehmend unwohl und durch das Gesundheitssystem eingeschränkt. „Es musste etwas passieren“, sagt sie rückblickend. Das Handwerk war ihr nicht fremd, sie stammt aus einer Dachdeckerfamilie. Großvater, Vater und Onkel waren in diesem Beruf tätig. Schon als Kind habe sie sich dafür interessiert. Schließlich entschied sie sich, als Quereinsteigerin in den Dachdeckerbetrieb einzusteigen, der von ihrem Vater und dessen Bruder gemeinsam geführt wurde. In den ersten Jahren war sie vor allem auf den Baustellen tätig, später mehr im Büro.

Quereinstieg durch HWK-Weiterbildung und Meistervorbereitung

In dieser Zeit reifte in ihr der Wunsch, sich selbstständig zu machen. Sie entschied sich zunächst für eine Weiterbildung bei der HWK zur „Geprüften Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung“ und anschließend für eine Meistervorbereitung in Teilzeit. Obwohl Quereinsteigerin, war dieser Weg aufgrund ihrer langjährigen Berufserfahrung in einem Dachdeckerbetrieb möglich. Parallel zur Meisterschule gründete sie ihren Betrieb, zunächst mit den Schwerpunkten Photovoltaik und kleinere Dachreparaturen. Ein Informationsgespräch mit den Experten der HWK-Unternehmensberatung half ihr dabei, später übernahm ihr Steuerberater wichtige Aufgaben. Ihr Vater unterstützte sie von Anfang an mit seiner Erfahrung, vor allem im gesamten Bereich der Photovoltaik.

Doppelbelastung aus Existenzgründung und Meisterschule

Parallel zur Existenzgründung begann sie mit der Meisterschule, was eine enorme Doppelbelastung bedeutete. „Das war eine anstrengende Zeit“, erinnert sich Arnold. Noch heute ist sie ihrer Familie, ihrer Freundin und den Mitarbeitern dankbar für die „mega Unterstützung in dieser Zeit“. Im Mai 2023 legt sie schließlich ihre Prüfung als Dachdeckermeisterin ab. Seit einiger ist sie auch ehrenamtlich als Ausbildungsbotschafterin bei der HWK aktiv.

„Neugierig bleiben und ständig dazulernen“

Auf die Frage, was sie jungen Meisterinnen und Meistern für ihren Weg im Handwerk mit auf den Weg gibt, antwortet Sabrina Arnold: Idealismus gehört ebenso dazu wie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und der Mut, neue Wege zu gehen. Die Unterstützung von Familie und Freunden sei unbezahlbar. Ihr Motto: „Neugierig bleiben und ständig dazulernen“. Ihre eigene Geschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass es nie zu spät ist, sich beruflich neu zu orientieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen.  KT

 

Auf einen Blick

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Beratungsangebote der Handwerkskammer
Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) unterstützt Gesellinnen und Gesellen sowie geeignete Quereinsteiger auf ihrem Weg zum Meister und darüber hinaus. Ob Existenzgründung oder Übernahme eines bestehenden Handwerksbetriebes – die HWK berät und bietet die passenden Weiterbildungsangebote.

www.hwk-saarland.de
[email protected]

Hier geht es zur HWK-Weiterbildungsberatung

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Kontakt

Handwerkskammer des Saarlandes (HWK)
Hohenzollernstraße 47-49
66117 Saarbrücken
Telefon (06 81) 58 09-0
Telefax (06 81) 58 09-177

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