Pestizide und Co.: Diese fünf Rapsöle versagen im großen Test

Die Zeitschrift "Öko-Test" hat jüngst 30 Rapsöle überprüft - und dabei auch zahlreiche Mängel entdeckt. Das sind die Gewinner- und Verlierer-Marken des Tests:
In rund der Hälfte der untersuchten Rapsöle fanden die Tester:innen Pestizide und andere Schadstoffe. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Annette Riedl
In rund der Hälfte der untersuchten Rapsöle fanden die Tester:innen Pestizide und andere Schadstoffe. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Annette Riedl

Viele Rapsöle in Zeitschrift „Öko-Test“ überprüft

Rapsöl ist für viele Menschen ein Küchen-Grundbaustein. Aus guten Gründen: Ist das Produkt raffiniert, eignet es sich prima zum Braten und Frittieren, auch weil es im Geschmack neutral ist. Kaltgepresste Rapsöle hingegen bringen eine nussige Note ins Salatdressing. Beide Varianten enthalten dabei wertvolle Fettsäuren – doch leider in vielen Fällen auch Stoffe, die in Salatschüssel oder Bratpfanne weniger erwünscht sind.

30 Rapsöle hat die Zeitschrift „Öko-Test“ auf Schadstoffe hin untersuchen lassen (Ausgabe 8/2024), 16 davon sind konventionell und raffiniert, 14 kaltgepresst in Bio-Qualität. Gleich mehrere Öle glänzen dabei mit der Note „sehr gut“. Doch einige Produkte rasseln mit den Noten „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch – aus verschiedenen Gründen.

Rückstände von verbotenem Pestizid

Einen Mangel beschreiben die Tester:innen dabei als große Überraschung: In einem kaltgepressten Bio-Rapsöl von „Dennree“ entdeckten sie Rückstände des Pestizids DDT, das in Deutschland seit 52 Jahren nicht mehr eingesetzt werden darf. Der Raps stammte in diesem Fall aus Rumänien, doch auch dort ist DDT verboten. Denn es gilt als wahrscheinlich krebserregend und wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut.

Auf „Öko-Test“-Anfrage vermutet der Hersteller daher, dass es sich um eine Altlast handelt. Immerhin: Eine Gefahr für die Gesundheit geht vom nachgewiesenen DDT-Gehalt den Tester:innen zufolge nicht aus.

Auch Rückstände anderer Pestizide konnten sie aufspüren – und zwar in etwa der Hälfte der Produkte. In drei Fällen handelte es sich um den Stoff Deltamethrin, der als vermutlich krebserregend eingestuft wird. Das sind die Verlierer im großen Test:

  • „Dennree Rapsöl kaltgepresst“ (Note ungenügend)
  • „Biovit Bio Rapskernöl kaltgepresst, nativ“ (Note ungenügend)
  • „Penny Reines Rapsöl“ (Note ungenügend)

Weitere Probleme: Transfette und Mineralölbestandteile

Bei zwei raffinierten Rapsölen bemängelt „Öko-Test“ ein Problem mit Transfettsäuren. Sie zählen zu den ungesättigte Fettsäuren und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn man viel davon zu sich nimmt. Die zwei Produkte halten den Grenzwert zwar ein, dürfen also verkauft werden. Sie schöpfen ihn aber zu mehr als 50 Prozent aus – zu viel, findet „Öko-Test“.

Rund zwei Drittel der Produkte sind zudem mit Mineralölbestandteilen verunreinigt, für zehn Produkte im Test bedeutet das einen Punktabzug. Zu solchen Verunreinigungen kann es bei Ernte oder Pressung kommen, wenn Raps oder Öl in Kontakt mit Schmierölen geraten, so „Öko-Test“. Daher sind die weiteren Verlierer im Test unter anderem:

  • „Tegut Bio Rapsöl kaltgepresst, nativ“ (Note mangelhaft)
  • „Alnatura Rapsöl nativ“ (Note mangelhaft)

Eigenmarken unter den Testsiegern

Von den Mängeln zu den guten Nachrichten: Unter den raffinierten Testsiegern sind auch fünf Produkte zu finden, die zu den günstigsten im gesamten Test zählen. Pro Liter kosten sie 1,39 Euro. Im Detail sind das: „Bellasan Reines Pflanzenöl aus Raps“ (Aldi), „Frisan Reines Rapsöl“ (Norma), „Gut & Günstig Pflanzenöl aus Raps“ (Edeka), „Vegola Reines Rapsöl raffiniert“ (Netto) und „Vita D’Or Reines Rapsöl“ (Lidl).

Und auch für „sehr gute“ kaltgepresste Varianten muss man nicht viel Geld ausgeben: Alle drei Testsieger sind für 3,30 Euro pro Liter zu haben. Das sind:

  • „Bio Rapsöl“ von dm (Note sehr gut)
  • „Gut Bio Nativ kaltgepresstes Rapsöl“ von Aldi Süd (Note sehr gut)
  • „Naturgut Bio Rapskernöl nativ, kaltgepresst“ von Penny (Note sehr gut)

Die ausführlichen Testergebnisse gibt es bei „Öko-Test“ zum Nachlesen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur