Lauterbach erwartet Corona-Winterwelle und rügt Bundesländer wegen Eile bei Lockerungen

Mit steigenden Corona-Infektionszahlen im Winter rechnet der Bundesgesundheitsminister. Aus diesem Grund verstehe er nicht die Eile der Bundesländer bei den Lockerungen. Das ganze Statement von Lauterbach dazu:
Hier im Bild zu sehen: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Foto: picture alliance/dpa | Roberto Pfeil
Hier im Bild zu sehen: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Foto: picture alliance/dpa | Roberto Pfeil

Lauterbach erwartet Corona-Winterwelle und rügt Bundesländer

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit steigenden Corona-Infektionszahlen im Winter. „Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Er verstehe daher die Eile der Bundesländer bei den Lockerungen nicht. „Jetzt gibt es hier einen Überbietungswettbewerb: Welches Land kann zuerst lockern? Das ist ein Stück weit populistisch.“ Zudem gefährde es diejenigen, die sich selbst nicht gut schützen könnten, sagte Lauterbach.

Er verwies auf rund 1.000 Menschen, die pro Woche mit dem Coronavirus sterben und eine unerwartet hohe Übersterblichkeit im Oktober. Die Überlegung Bayerns und Schleswig-Holsteins, in wenigen Wochen die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr abzuschaffen, kritisierte der SPD-Politiker. Einer solchen „leichtsinnigen“ Entscheidung werde man sich nicht anschließen. Mehrere Bundesländer haben zudem Isolationspflichten für Corona-Infizierte aufgehoben. Die saarländische Landesregierung will im Dezember darüber entscheiden, ob sie die Corona-Isolationspflicht abschafft oder ob sie bleibt.

Infektionszahlen in vergangenen Wochen gesunken

In den vergangenen Wochen waren die Corona-Infektionszahlen in Deutschland deutlich gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 186,9 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche bei 177,9 gelegen (Vorwoche: 199,2; Vormonat: 584). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Fachleute gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die aktuelle Corona-Lage im Saarland haben wir in diesem Artikel für euch zusammengefasst.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte