Kindermedizin hofft auf baldige Corona-Impfungen für unter Zwölfjährige

Da die Corona-Inzidenzen derzeit insbesondere in jüngeren Altersgruppen steigen, setzen Kinderärztinnen und Kinderärzte auf baldige Impfungen für unter Zwölfjährige. Die Hoffnung ruht dabei auf dem Vakzin von Biontech.
Kinderärzt:innen hoffen auf eine baldige Zulassung des Corona-Impfstoffs für U-12-Jährige. Symbolfoto: Fabian Sommer/dpa-Bildfunk
Kinderärzt:innen hoffen auf eine baldige Zulassung des Corona-Impfstoffs für U-12-Jährige. Symbolfoto: Fabian Sommer/dpa-Bildfunk

„Wir hoffen darauf, dass in den nächsten Wochen eine europäische Zulassung des Biontech-Impfstoffs für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen kommt, die dann auch in Deutschland übernommen wird“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte er, dass damit Corona-Impfungen in dieser Altersgruppe „rechtlich abgesichert“ seien. Auch ohne eine ausdrückliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Diese könne dann nach einer genauen Prüfung zu Nebenwirkungen in den anschließenden Wochen erfolgen.

Entscheidung der EMA noch vor Weihnachten

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA wolle über die Empfehlung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren noch vor Weihnachten entscheiden. Das kündigte das Institut am Mittwoch (27. Oktober 2021) an. In den USA hatte sich derweil bereits am Vortag ein Beratergremium der Arzneimittelbehörde FDA für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer in dieser Altersgruppe ausgesprochen. Zwar ist diese Empfehlung nicht bindend, dennoch folgt die FDA dieser für gewöhnlich. Noch diese Woche soll die endgültige Entscheidung fallen.

Impfung von jüngeren Kindern sei sinnvoll – auch aus seelischen Gründen

Wie Dötsch erklärte, würden sich Kinderärzt:innen einer entsprechenden Empfehlung der Stiko anschließen. Die Impfung von Kindern zwischen fünf und elf sei „sinnvoll„. Sie habe zum Ziel, diesen nicht nur eine Covid-Erkrankung, sondern auch Isolation und Fehlen in der Schule zu ersparen. Die Abwesenheit verschlechtere bekannterweise die seelische Gesundheit der Kinder. „Auch davor schützt die Impfung letztlich. Darum ist sie sinnvoll“, so Dötsch. „Eines von 16.000 Kindern bekommt eine leichte Herz-Muskel-Entzündung, aber die Verläufe sind meist nicht schwerwiegend. Die Vorteile in der Breite überwiegen.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur