Impfpflicht gilt jetzt in Frankreich für bestimmte Berufsgruppen

Ab sofort brauchen einige Berufsgruppen in Frankreich zwingend eine Corona-Schutzimpfung. Wer sich nicht an die neue Regel hält, wird ohne Lohn suspendiert.
Wer in Frankreich in bestimmten Berufsgruppen arbeitet, muss gegen Corona geimpft sein. Foto: dpa-Bildfunk
Wer in Frankreich in bestimmten Berufsgruppen arbeitet, muss gegen Corona geimpft sein. Foto: dpa-Bildfunk

In Frankreich gilt von diesem Mittwoch (15. September 2021) an für bestimmte Berufsgruppen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Bei Missachtung droht eine Suspendierung ohne Fortzahlung des Lohns.

Diese Berufsgruppen brauchen jetzt die Corona-Impfung

Mindestens eine erste Impfung müssen nun Beschäftigte nachweisen, die im Krankenhaus- und Pflegebereich arbeiten, aber auch Feuerwehrleute, Beschäftigte des Zivilschutzes sowie die Beamt:innen der Gendarmerie. Wer bislang nur die erste Impfdosis erhalten hat, muss zudem einen negativen Test auf der Arbeit vorlegen, bis er einen vollständigen Impfschutz hat. Ihre Impftermine dürfen die Beschäftigten ausdrücklich in die Arbeitszeit legen, um die Impfung zu erleichtern, hieß es.

Zehntausende protestieren gegen Impfpflicht

Die verschärften Corona-Regeln, zu denen auch die Impfpflicht für bestimmte Berufe gehört, hatten in Frankreich seit dem Sommer großen Protest ausgelöst, auch am vergangenen Wochenende gingen Zehntausende auf die Straße. Aufschub von der Suspendierung können Betroffene erhalten, wenn sie freie Tage oder Urlaub nehmen. Sobald sie die Impfung erhalten haben, endet auch die Sanktion, betonten die Behörden. Eine Entlassung wegen einer fehlenden Corona-Impfung sei nicht möglich, hieß es.

Impfquote im Gesundheitsbereich sehr hoch

Die Quote der vollständig Geimpften im Gesundheitsbereich lag in der vergangenen Woche bereits zwischen 84 und 91 Prozent. Wie vielen Beschäftigen tatsächlich Sanktionen drohen, weil sie noch keine erste Dosis erhalten haben, ist nicht bekannt.

Personalengpässe befürchtet

Die Zeitung „Le Monde“ berichtete unter Verweis auf die Direktionen etlicher großer Kliniken, dort sei eine Impfquote von 95 Prozent bereits erreicht. Dennoch werden Probleme befürchtet, wenn angesichts der ohnehin angespannten Personaldecke Krankenhauspersonal wegen einer fehlenden Impfung nach Hause geschickt werden muss. In bestimmten Funktionen sei es sehr schwierig, Personal zu ersetzen, erklärte der Verband der Universitätskliniken in Frankreich. Auch der Gewerkschaftsbund, der gegen die Impfpflicht ist, befürchte Schwierigkeiten beim Betrieb der Kliniken, schrieb „Le Monde“.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur