Drosten: Kein Ende der Corona-Pandemie im kommenden Frühjahr

Nach Einschätzung des Berliner Virologen Christian Drosten wird man in Deutschland ab Januar ein Problem mit Omikron haben. Dementsprechend glaubt der Experte nicht daran, dass die Pandemie im Frühjahr vorbei ist.
Christian Drosten äußerte seine Einschätzung zum weiteren Verlauf der Corona-Pandemie. Archivfoto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Christian Drosten äußerte seine Einschätzung zum weiteren Verlauf der Corona-Pandemie. Archivfoto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Drosten: Corona-Pandemie könnte sich noch länger hinziehen

Die Corona-Pandemie könnte sich nach Einschätzung des Berliner Virologen Christian Drosten noch länger hinziehen. Der weitere Verlauf hängt aus seiner Sicht stark von der Ausbreitung der Virusvariante Omikron ab. In Südafrika seien die Zuwachsraten trotz des dort einsetzenden Sommers hoch. „Und darum würde ich im Moment auch nicht sagen, bis Ostern ist in Deutschland die Pandemie vorbei, wenn Omikron übernimmt“, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité im neuen Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info.

Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante B.1.1.529 ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft worden. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von erneuten Infektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Variante hat, steht noch nicht fest.

Drosten: Ab Januar werden wir ein Problem mit Omikron haben

„Ich denke, ab Januar werden wir mit Omikron in Deutschland ein Problem haben“, sagte Drosten. Die Variante werde wahrscheinlich die Anpassung der vorhandenen Impfstoffe nötig machen. Bisher seien ihm hierzulande aus dem Austausch mit Kolleg:innen ungefähr 25 bis 30 Omikron-Fälle bekannt. Die Zahl sei nicht vollständig und werde rasch zunehmen. Das Virus scheine „extrem verbreitungsfähig“ zu sein. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte vergangenen Donnerstag von vier bisher bestätigten Fällen gesprochen.

Nach Einschätzung des Corona-Experten könnte ab dem zweiten Quartal 2022 womöglich eine neue Generation angepasster Impfstoffe verwendet werden. Hersteller hatten Arbeiten zur Anpassung an Omikron angekündigt. Die Variante weist zahlreiche Mutationen an kritischen Stellen auf. Es sei zu befürchten, dass Omikron für Ungeimpfte „nicht harmlos“ sei, sagte Drosten

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur