Volksverhetzende Parolen in St. Wendel und Schiffweiler: Polizei ermittelt gegen junge Täter

In der gestrigen Nacht von Freitag auf Samstag (15. Juni 2024) kam es im Saarland zu zwei Polizeieinsätzen, nachdem zuvor Gruppen volksverhetzende Parolen skandiert hatten. Die Vorfälle ereigneten sich in St. Wendel und in Schiffweiler.
Die Polizei ermittelt nach zwei Fällen von volksverhetzenden Parolen in saarländischen Kneipen. Symbolfoto: Jan Woitas/dpa-Bildfunk
Die Polizei ermittelt nach zwei Fällen von volksverhetzenden Parolen in saarländischen Kneipen. Symbolfoto: Jan Woitas/dpa-Bildfunk

Polizei im Saarland muss mehrfach wegen volksverhetzender Parolen ausrücken

Am späten Freitagabend beziehungsweise in der Nacht zum Samstag wurde die Polizei in zwei Fällen darüber informiert, dass es in saarländischen Gaststätten zu volksverhetzenden Parolen mehrerer Personen gekommen war. Darüber informierte das Landespolizeipräsidium des Saarlandes am heutigen Samstagmorgen (15. Juni 2024). Demnach haben sich die Vorfälle in St. Wendel und in Schiffweiler ereignet. In beiden Fällen konnten die mutmaßlichen Täter:innen ermittelt werden.

Ausländerfeindliche Parolen und Hitlergruß in Kneipe in St. Wendel

Der erste Vorfall ereignete sich gegen etwa 22.40 Uhr in der Nähe einer Kneipe in der Innenstadt von St. Wendel. Hier rief ein Gaststättenbetreiber die Polizei, weil eine größere Gruppe von Personen im Umfeld der Gaststätte volksverhetzende Parolen grölte und dabei den Hitlergruß zeigte. Durch Zeugenaussagen konnten die mutmaßlichen Täter:innen ausfindig gemacht werden. Es handelte sich um insgesamt acht Personen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren, die zum Teil schon polizeibekannt waren. Alle Personen erhielten einen Platzverweis und müssen sich auf strafrechtliche Konsequenzen einstellen.

Ausländerfeindliche Parolen auch in Schiffweiler

Zu einem zweiten Fall dieser Art kam es gegen etwa 2.50 Uhr in Schiffweiler. Hier wurde die Polizei alarmiert, weil eine Schlägerei in der Kneipe unmittelbar bevorstehe und mehrere Personen rechtsextreme Parolen skandieren würden. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte wurden die Personen, die zuvor Ärger gemacht hatten, bereits der Gaststätte verwiesen. Laut Zeugenaussagen soll die Gruppe von vier Personen ausländerfeindliche Parolen zu dem Lied „L’Amour toujours“ von Gigi D’Agostino skandiert und dabei den Hitlergruß gezeigt haben.

Noch während der polizeilichen Sachverhaltsaufnahme kehrte die Personengruppe zur Gaststätte zurück. Es handelte sich dabei um drei Männer im Alter zwischen 20 und 23 Jahren sowie eine 19-jährige Frau, die allesamt aus dem Landkreis Neunkirchen stammen. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, sollen die Tatverdächtigen sogar in Anwesenheit der Einsatzkräfte weiter volksverhetzende Parolen wie „Sieg Heil“ gebrüllt haben. Die Polizei erteilte den Personen in der Folge einen Platzverweis.

Polizei ermittelt nach Vorfällen in St. Wendel und Schiffweiler

Nach den Taten in St. Wendel und Schiffweiler hat die Polizei jeweils Strafverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen eingeleitet.

Verwendete Quellen:
– Informationen des Landespolizeipräsidiums des Saarlandes