Schäferhund auf 28-Jährigen in Saarlouis gehetzt? Jetzt Ermittlungen wegen Vortäuschen von Straftat

Mitte Juni soll ein 28-Jähriger in Saarlouis-Fraulautern durch einen Hundeangriff schwere Verletzungen erlitten haben. Der Staatsschutz ermittelte zunächst gegen einen unbekannten Halter, da ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden konnte. Jetzt teilte die Polizei mit: Durchgeführte Ermittlungen "haben den beanzeigten Sachverhalt nicht bestätigt". Dem Anzeiger wird das Vortäuschen einer Straftat vorgeworfen.
Zu einem Hundebiss soll es nicht gekommen sein. Symbolfoto: Pixabay
Zu einem Hundebiss soll es nicht gekommen sein. Symbolfoto: Pixabay

Angeblicher Hundebiss in Saarlouis-Fraulautern

In einer aktuellen Mitteilung (mit Stand vom 5. Juli 2024) spricht das Landespolizeipräsidium Saar lediglich von einem „angeblichen Vorfall“, der sich laut Anzeiger am 13. Juni in Saarlouis-Fraulautern zugetragen haben soll. In der ursprünglichen Meldung hatte das Saar-Landespolizeipräsidium noch nach einem unbekannten Täter gesucht. Zu dem Zeitpunkt hieß es, die Person soll bei einem zufälligen Aufeinandertreffen mit einem 28-Jährigen in der Hülzweiler Straße einen Hund von der Leine gelassen haben. Das Tier hätte den Mann sofort attackiert und ihm schwere Verletzungen zugefügt.

„Die durchgeführten Ermittlungen zu dem angeblichen Vorfall […], bei dem ein unbekannter Hundehalter einen Schäferhund auf einen syrischen Mitbürger gehetzt haben soll, haben den beanzeigten Sachverhalt nicht bestätigt“, so der jüngste Stand. Laut Ermittlungen hat sich demnach ein solcher Vorfall „tatsächlich nicht ereignet“.

Jetzt Ermittlungen wegen Vortäuschen von Straftat

Wie das Saar-Landespolizeipräsidium heute ebenso mitteilte, richten sich aktuelle Ermittlungen gegen den Anzeiger. Es steht der Verdacht des Vortäuschens einer Straftat im Raum. „Darüber hinausgehende Angaben können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden“, hieß es seitens der Polizei weiter. Fraglich ist so etwa, wie der 28-Jährige zu den Verletzungen kam. In der ursprünglichen Mitteilung hatte die Polizei geschildert, der Mann sei nach dem Angriff erst nach Hause gegangen und hätte dann mit erheblichem Zeitverzug eine Klinik aufgesucht. Dort sei es zu einer Operation sowie stationären Aufnahme gekommen.

Staatsschutz war eingeschaltet worden

Ursprünglich hatte auch die Abteilung Staatsschutz beim Landespolizeipräsidium die Ermittlungen aufgenommen, da zunächst ein fremdenfeindlicher Hintergrund bei dem mutmaßlichen Vorfall nicht ausgeschlossen werden konnte. Mit einer Personenbeschreibung war derweil nach dem angeblichen, unbekannten Täter beziehungsweise Halter eines „kniehoch und ähnlich einem deutschen Schäferhund“ aussehenden Vierbeiners gesucht worden.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland, 05.07.2024