Saarländerin durch Anlagebetrug um mehrere Hunderttausend Euro gebracht

Nach Angaben der Polizei ist eine Saarländerin Betrügern auf den Leim gegangen. Sie wurde um mehrere Hunderttausend Euro gebracht. Das sind die Angaben der Polizei zu dem Anlagebetrug:
Durch einen Anlagebetrug hat eine Saarländerin viel Geld verloren. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk
Durch einen Anlagebetrug hat eine Saarländerin viel Geld verloren. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk

Saarländerin durch Anlagebetrug um mehrere Hunderttausend Euro gebracht

Eine Saarländerin hat durch einen Anlagebetrug mehrere Hunderttausend Euro verloren. „Die über 40-Jährige war durch Onlinewerbung auf eine angeblich lukrative Trading-Plattform aufmerksam geworden“, teilte das Saar-Landespolizeipräsidium am Freitag (16. August 2024) mit. „Letztlich stellt sich heraus, dass sie Betrügern auf den Leim gegangen war.“

Angebliche Steuern und Gebühren – Geld auf Betrüger-Konto übertragen

Nach Angaben der Polizei hatte die Frau zwischen März und Juli 2024 zunächst nur geringfügige Beträge auf der Trading-Plattform eingezahlt. „Später musste die Frau für angebliche Steuern und Gebühren für die angekündigte Auszahlung ihrer Gewinne teilweise sechsstellige Geldbeträge auf ihr eigenes Kryptokonto einzahlen“. Von diesem Konto aus sei das „virtuelle Geld“ der Saarländerin per Fernzugriff auf ein Konto der Betrüger transferiert worden. „Zur Auszahlung der vermeintlichen Gewinne kam es nicht.“

Steigende Zahlen ähnlicher Fälle im Saarland

Laut Mitteilung steigt die Zahl gleichgelagerter Fälle, die das Dezernat für Wirtschafts- und Vermögenskriminalität des Landespolizeipräsidiums bearbeitet, seit den letzten Jahren. 2018 und 2019 waren jeweils zwei solcher Fälle aufgetreten. 2022 und 2023 wurden 100 beziehungsweise 128 davon hierzulande verzeichnet. Im laufenden Jahr kam es der Polizei zufolge zu bereits 91 Fällen. „Insgesamt ist den Opfern ein Schaden von über 14 Millionen Euro entstanden.“

Beim Cybertradingbetrug handelt es sich um eine Form des Anlagebetrugs, so die Saar-Landespolizei. Dabei werden Geschädigte „durch die Betrüger zu Zahlungen für vermeintliche Investition in lukrative Anlagemodelle bzw. Finanzprodukte verleitet“. Eine angebliche Wertentwicklung des investierten Betrages wird über Internetplattformen vorgetäuscht. Dabei erfolgt keine tatsächliche Geldanlage.

Worauf man achten sollte

„Wer auf der Suche nach einer lukrativen Kapitalanlage ist, sollte sich nicht von ‚garantiert hohen Renditen‘ leiten lassen“, warnen die Beamt:innen. Insbesondere bei der Aussicht auf mutmaßliche hohe Gewinne sollte man vorsichtig sein. Finanzdienstleister und Bankbeschäftigte seien verpflichtet, mögliche Risiken ihrer angebotenen Anlageprodukte in der Kundenberatung ausdrücklich zu nennen. Verpflichtend ist laut Polizei dabei auch ein Protokoll, das die Inhalte der Anlageberatung festhält.

Diese weiteren Tipps gibt das saarländische Landespolizeipräsidium:

  • Geld ausschließlich seriösen Anbietern anvertrauen (Referenzen zeigen lassen)
  • nicht unter Druck setzen und zum Vertragsabschluss drängen lassen
  • bei Aussicht auf hohe Gewinne (Rendite) gibt es immer ein hohes Risiko (Totalverlust möglich)
  • auf den Firmensitz achten (unseriöse Anbieter sitzen gerne im Ausland)
  • Produkt-Zertifizierungen (etwa TÜV-Siegel) sind vor allem Werbemittel. Sie bieten weder Gewähr für die Seriosität des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen
  • vorliegende Angebote sollte man prüfen lassen, beispielsweise über den Service von Verbraucherzentralen oder spezialisierten Anwälten

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland, 16.08.2024