Größerer Polizeieinsatz in Saarbrücken nach Türkei-Spiel – Saar-FDP fordert Verbot von „Wolfsgruß“

Nach dem EM-Spiel zwischen der Türkei und den Niederlanden ist es in Saarbrücken zu Provokationen zwischen türkischen und kurdischen Fans gekommen. Die Polizei erteilte mehr als 100 Platzverweise.
Die Polizei beim Fanmarsch türkischer Anhänger in Berlin. Foto vom Samstag: dpa-Bildfunk
Die Polizei beim Fanmarsch türkischer Anhänger in Berlin. Foto vom Samstag: dpa-Bildfunk

Die Polizei hat nach dem Spiel der türkischen Herren-Fußballnationalmannschaft am Samstagabend (6. Juli 2024) 100 bis 150 Platzverweise in Saarbrücken erteilt. Wie der „SR“ berichtet, seien türkische Fans auf eine Gruppe kurdischer Fans getroffen, woraufhin es zu Provokationen kam.

Polizei mit „starken Kräften“ vor Ort

Um die Gruppen zu trennen, sei die Polizei „mit starken Kräften im Einsatz“ gewesen, teilte sie dem Sender mit. Um weitere Aggressionen zu verhindern, hätten die Beamt:innen Platzverweise erteilt. Eine Person habe dabei Widerstand geleistet.

Anhänger zeigen in Saarbrücken „Wolfsgruß“

Insgesamt seien bei dem Viertelfinale der Europameisterschaft zwischen der Türkei und den Niederlanden 400 bis 600 türkische Fans in der saarländischen Landeshauptstadt unterwegs gewesen. Dabei zeigten einige Anhänger auch den sogenannten „Wolfsgruß“.

Saar-FDP fordert Verbot von „Wolfsgruß“

Der saarländische Landesverband der FDP forderte am Sonntag ein Verbot der umstrittenen Geste und der „Grauen Wölfe“ in Deutschland. „Es ist völlig inakzeptabel, dass in Deutschland Versammlungen stattfinden, auf denen vorher zum Wolfsgruß aufgerufen und dieser massenhaft gezeigt wird“, erklärte der Generalsekretär der FDP Saar, Marcel Mucker, laut einer Mitteilung. Als Zeichen einer faschistischen und menschenfeindlichen Bewegung habe der Wolfsgruß in Deutschland keinen Platz. Als „Graue Wölfe“ werden Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet. In Deutschland wird diese vom Verfassungsschutz beobachtet.

Merih Demiral zeigte während des Achtelfinales den Wolfsgruß. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Bildfunk

Im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft hatte der türkische Nationalspieler Merih Demiral sein Tor mit der Geste bejubelt und die Debatte um die Bewegung neu angeheizt. Vor dem Viertelfinale am Samstag zeigten dann Tausende Fans der türkischen Nationalmannschaft den Wolfsgruß, der als Symbol der „Grauen Wölfe“ gilt.

Auch in anderen europäischen Staaten sei der Wolfsgruß verboten, erklärte Mucker weiter. Deutschland dürfe darin nicht hinten anstehen. Er forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, das Verbotsverfahren der Bewegung einzuleiten „und damit das Verbot der Handgeste zu ermöglichen“.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Deutsche Presse-Agentur