Corona-Infektionswelle in Rheinland-Pfalz: Neue Variante verbreitet sich rasant

Mit dem Herbst rückt nicht nur die kältere Jahreszeit näher, sondern auch die Hochsaison der Infektionen. Auch das Corona-Virus zeigt wieder eine steigende Präsenz in Rheinland-Pfalz. Eine neue, besonders ansteckende Variante trägt dazu bei.
In Rheinland-Pfalz sind die Corona-Infektionszahlen innerhalb einer Woche rasant angestiegen. Symbolfoto: Andreas Gebert/dpa
In Rheinland-Pfalz sind die Corona-Infektionszahlen innerhalb einer Woche rasant angestiegen. Symbolfoto: Andreas Gebert/dpa

Anstieg der Atemwegserkrankungen im Herbst

Wie jedes Jahr nimmt in den Herbst- und Wintermonaten die Zahl der Atemwegserkrankungen zu. Seit 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, ist auch in dieser Zeit stets ein Anstieg der Corona-Infektionen zu beobachten.

Infektionszahlen steigen rasant

Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) meldete am vergangenen Donnerstag (12. September 2024) insgesamt 284 neue Corona-Infektionen innerhalb einer Woche. Das entspricht einer „starken Zunahme der Meldezahlen im Vergleich zur Vorwoche (+78%)“ – der höchste gemeldete Wert seit Januar dieses Jahres.

Dunkelziffer deutlich höher

Die Erfassung des LUA bezieht sich allerdings nur auf PCR-bestätigte Fälle, betont der „SWR“ in einem Bericht. Da jedoch nur noch wenig getestet wird und PCR-Tests seltener durchgeführt werden, dürfte die tatsächliche Anzahl der Infektionen in Rheinland-Pfalz weitaus höher sein.

RKI: Ein Prozent der Bevölkerung betroffen

Laut aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hat sich deutschlandweit in der Kalenderwoche 36 etwa ein Prozent der Bevölkerung neu mit dem Coronavirus infiziert. Das bedeutet, pro 100.000 Einwohner:innen gab es etwa 1.000 neue Fälle. Diese Schätzung basiert auf dem Umfragesystem GrippeWeb, bei dem Freiwillige wöchentlich anonym ihren Gesundheitszustand melden.

Neue Corona-Variante besonders ansteckend

In Deutschland ist die Corona-Variante KP.3.1.1 momentan die dominante. Nach Angaben des RKI ist sie mittlerweile für 72 Prozent der gemeldeten Infektionen verantwortlich. David Beck von der „SWR“-Wissenschaftsredaktion sagte dem Sender, dass diese Variante sich zwar schneller als ihre Vorgänger verbreitet, jedoch nicht gefährlicher sei.

Neuer Impfstoff gegen Omikron-Variante verfügbar

Seit dem 12. August gibt es einen neuen Impfstoff, der speziell auf die Omikron-Variante JN.1 zugeschnitten ist. KP.3.1.1 stellt dabei einen Subtyp dieser Omikron-Variante dar. Der Biontech-Impfstoff, bekannt unter dem Namen „Comirnaty JN.1“, ist für die Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen geeignet. Ab Dezember soll zudem ein angepasster Impfstoff von Novavax erhältlich sein, geht weiter aus dem Bericht des Senders hervor.

STIKO: Impfung besonders wichtig für Risikogruppen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät weiterhin besonders älteren Menschen zur Impfung. Personen ab 60 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen, Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches und pflegendes Personal werden vorrangig zur Auffrischung der Immunisierung aufgefordert, um schwere Verläufe der Krankheit zu vermeiden.

Verwendete Quellen:
– SWR
– Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz, 12.09.2024
– Robert-Koch-Institut