Seltener Schmetterling im Saarland gesichtet

Der seltene Oleanderschwärmer ist im Saarland gesichtet worden. Warum der tropische Falter eine Besonderheit ist:
Im Raum Sulzbach wurde das Tier jetzt vermehrt gesichtet. Fotos: Ivan T., Daphnis nerii L, SPHINGIDAE; N 43°30', E 16°26'; 2014-09-18, CEST 23h32m, CC BY-SA 4.0 | Raimund Hinsberger/Umweltministerium
Im Raum Sulzbach wurde das Tier jetzt vermehrt gesichtet. Fotos: Ivan T., Daphnis nerii L, SPHINGIDAE; N 43°30', E 16°26'; 2014-09-18, CEST 23h32m, CC BY-SA 4.0 | Raimund Hinsberger/Umweltministerium

Seltener Schmetterling im Saarland gemeldet

Im Raum Sulzbach sind dieses Jahr vermehrt Sichtungen eines außergewöhnlichen Schmetterlings gemeldet worden: Der Daphnis nerii, besser bekannt als Oleanderschwärmer, sorgt für Aufsehen. Wie das saarländische Umweltministerium am Donnerstag (12. September 2024) mitteilte, handelt es sich um einen tropischen Wanderfalter, der normalerweise in Vorderasien, Südasien, Afrika südlich der Sahara sowie in Teilen Südosteuropas und des Mittelmeerraums heimisch ist.

Tier ernährt sich von Oleander

Der auffällige Nachtfalter mit roter Zeichnung wird vor allem an Oleanderpflanzen gesichtet, da sowohl er als auch seine Raupen sich von den Blättern und Blüten dieser Pflanzen ernähren. Da die Tiere nur vereinzelt vorkommen, schließt das Ministerium aus, dass die Pflanzen nachhaltig geschädigt werden. Die große, meist grüne Raupe hinterlässt größere, rotbraune Kothäufchen, weswegen sie recht leicht zu erkennen ist.

Wo der Falter wahrscheinlich herkommt

Der Oleanderschwärmer ist ein seltener Gast in Deutschland und ein echter „Weltenbummler“, so ein Sprecher. Die Exemplare, die hier gesichtet werden, stammen laut Ministerium mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Regionen südlich der Sahara oder aus Osteuropa. Bereits in den 1950er- und 1960er-Jahren wurden erste Exemplare im Saarland gefunden, bevor es im Jahr 2020 erneut zu Sichtungen kam. Zuvor wurden im Saarland nur vereinzelte Funde, vor allem im Raum Saarlouis, verzeichnet. Im Jahr 2016 kam es deutschlandweit zu einer ungewöhnlichen Häufung mit insgesamt 30 Meldungen, von denen allein 15 in Bayern registriert wurden.

Tier hat hier kaum Überlebenschancen

Eine besondere Eigenschaft des Oleanderschwärmers ist die Resistenz seiner Raupen gegenüber dem Gift des Oleanders. Durch das Verspeisen der Blätter nimmt die Raupe das Gift auf, was sie für potenzielle Fressfeinde ebenfalls giftig macht. Dennoch hat der Falter kaum Überlebenschancen in Mitteleuropa. „Weder Raupe noch die im Boden liegende Puppe oder der Falter haben eine Chance im Freien, unseren Winter zu überstehen“, so das Ministerium. Mit Temperaturen unter zehn Grad Celsius kämen die Tiere nicht zurecht.

Das Ministerium ruft die Bevölkerung dazu auf, Sichtungen des Oleanderschwärmers zu melden. „In jedem Fall sollte eine Sichtung unter folgender Adresse gemeldet werden“, heißt es in der Mitteilung. Dabei sollen ein Foto sowie die vollständige Adresse des Fundortes angegeben werden, um das Tier genau verorten zu können. Die Meldung erfolgt an die E-Mail-Adresse [email protected].

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Umweltministeriums, 12.09.2024
– Foto: Ivan T., Daphnis nerii L, SPHINGIDAE; N 43°30′, E 16°26′; 2014-09-18, CEST 23h32m, CC BY-SA 4.0