Aktivisten besetzen Saarbrücker Stadtwald „Hanni“ – Protestcamp errichtet

Aktivistinnen und Aktivisten haben ein Stück im Saarbrücker Stadtwald besetzt. Unter dem Namen "Barrio Hanni" wollen sie Rodung des Waldes verhindern. Eine Bürgerinitiative wehrt sich schon länger gegen die Pläne.
Aktivist:innen haben den St. Johanner Stadtwald besetzt und ein Protestcamp errichtet. Foto: Barrio Hanni
Aktivist:innen haben den St. Johanner Stadtwald besetzt und ein Protestcamp errichtet. Foto: Barrio Hanni

Aktivisten besetzen St. Johanner Stadtwaldes

Seit längerem wehrt sich die Bürgerinitiative „Hanni bleibt“ gegen die geplante Abholzung eines Waldstücks im St. Johanner Stadtwald. Aktivist:innen geht dieser Protest nicht weit genug. Eigenen Angaben zufolge bezweifeln sie, dass dieser ausreichen werde, um die Rodung des „Hanni“ zu verhindern. Deshalb sind die Aktivist:innen einen Schritt weiter gegangen: Unter dem Namen „Barrio Hanni“ haben sie in der Nacht von Freitag auf Samstag (8. September 2024) den Wald besetzt.

Protestcamp im Wald errichtet

Am Sonntagmittag befanden sich rund 15 Aktivist:innen im Protestcamp, das sie in den Bäumen des betroffenen Waldstücks errichtet haben, berichtet der „SR“. Mit drei Zeltplätzen hoch in den Baumkronen wollen sie ihren Widerstand gegen die Rodungspläne verstärken.

Die Aktivistin, die sich selbst „Lärche“ nennt, äußerte in einer uns vorliegenden Pressemitteilung scharfe Kritik: „Es ist eine Schande, dass Menschen so viel Geld aufbringen müssen, um in einem angeblich demokratischen System ihr Grundrecht auf eine intakte Natur zu verteidigen.“

Klage der Bürgerinitiative „Hanni bleibt“

Die Bürgerinitiative hat gemeinsam mit den Naturschutzorganisationen BUND und Nabu eine Klage gegen das Projekt angekündigt. Sie stellen das Artenschutzgutachten, auf das sich die Abholzungspläne stützen, in Frage und wollen die Rodung gerichtlich stoppen.

Pläne für das Waldgebiet

Das 4,5 Hektar große Areal am Stuhlsatzenhausweg im St. Johanner Stadtwald soll abgeholzt werden, um Platz für neue Universitätsgebäude zu schaffen. Noch gibt es jedoch keinen konkreten Bauplan. Ursprünglich wollte das Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (CISPA) die Fläche nutzen, hat sich jedoch entschieden, nach St. Ingbert umzuziehen. Die Rodung könnte ab Oktober beginnen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung Barrio Hanni
– SR