Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken wird reaktiviert – nach über 30 Jahren Dornröschenschlaf
Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken
Derzeit ist es ruhig auf der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken. Neuigkeiten sind das allerdings nicht. Seit 1991 liegt die Verbindung im Dornröschenschlaf. Damals war die Strecke stillgelegt worden. Erste Überlegungen der Reaktivierung liegen bereits mehr als 20 Jahre zurück. Auch in den vergangenen Jahren war das Thema immer einmal wieder aufgetaucht, mal mit mehr, mal mit weniger konkreten Zahlen bezüglich des Vorhabens.
Fest steht jetzt: Jüngst wurde eine weitere Schiene verlegt. Zumindest in Form eines unterzeichneten Realisierungs- und Finanzierungsvertrags für die Infrastrukturmaßnahme zur Streckenreaktivierung. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Entsprechende Dokumente wurden am gestrigen Mittwoch (28. August 2024) unter Dach und Fach gebracht. Mit der Unterzeichnung des Vertrages rücke die „Einführung einer modernen und umsteigefreien S-Bahn-Verbindung näher, die das Mittelzentrum Zweibrücken, den Saar-Pfalz-Kreis und die Region Westpfalz entscheidend voranbringen wird“, so die Deutsche Bahn. Die Rede ist von einem „bedeutenden Meilenstein in der Projekthistorie“.
Wann rollen wieder Züge?
Laut Mitteilung soll die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken „zum Fahrplanwechsel Ende 2028 erfolgen“.
Arbeiten sollen 2025 starten
Das Projekt umfasse umfangreiche Bauarbeiten, darunter eine Erneuerung der Schieneninfrastruktur sowie der Sicherungstechnik der seit über 30 Jahren stillgelegten Gleise. Damit die S-Bahnzüge ab Dezember 2028 rollen können, sei obendrein eine Komplettelektrifizierung der Schienenstrecke Homburg-Zweibrücken notwendig. „Denn Startschuss geben im Herbst 2025 erste Rodungsarbeiten, für das Frühjahr 2026 sind erste Arbeiten an den Gleisen vorgesehen“, teilte die Deutsche Bahn mit. „Als Voraussetzung für diese Hauptbaumaßnahmen sind zuvor die aus naturschutzrechtlicher Sicht notwendigen Maßnahmen durchzuführen.“
Ausbau von Haltepunkten auf der Strecke
Nach DB-Angaben ist auch ein „S-Bahngerechter Ausbau“ von Haltepunkten auf der Strecke vorgesehen. Um diese Haltepunkte geht es:
- Beeden
- Schwarzenacker
- Einöd
- Zweibrücken-Hauptbahnhof
Direkte Verbindung mit Kaiserslautern
Durch die Reaktivierung und den Ausbau der Strecke werde Zweibrücken künftig nicht nur wieder direkt mit Homburg, sondern auch ohne Umstieg mit dem Oberzentrum Kaiserslautern verbunden sein. „Außerdem wird die neue S-Bahn für einen attraktiven Anschluss an den schnellen Regional-Express in die Oberzentren Ludwigshafen und Mannheim des Rhein-Neckar-Raumes (bzw. in der Gegenrichtung) sorgen“, hieß es. „In Mannheim Hauptbahnhof können dann viele deutschlandweite ICE-Direktverbindungen erreicht werden.“
Wie hoch sind die Kosten der Maßnahme?
Die Kosten für die Infrastrukturmaßnahmen belaufen sich der Deutschen Bahn zufolge auf etwa 77,8 Millionen Euro. Sie würden auf den Bund, die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland sowie den Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar aufgeteilt.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Deutschen Bahn
– eigene Berichte