Überflutungen und Erdrutsche: Über 700 Einsätze nach Unwetter im Saarland

Der Starkregen am Freitagabend hat im Saarland vielerorts Schäden verursacht. Es kam zu überfluteten Straßen und Kellern sowie Erdrutschen. Feuerwehr und THW rückten zu über 700 Einsätzen aus:
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Das Unwetter sorgte im Saarland für Überflutungen und Erdrutsche. (Hier Engenberg in Gersweiler) Foto: BeckerBredel
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Das Unwetter sorgte im Saarland für Überflutungen und Erdrutsche. (Hier Engenberg in Gersweiler) Foto: BeckerBredel

Im Saarland kam es nach heftigem Gewitter und Starkregen am Freitagabend (2. August 2024) zu insgesamt 708 Einsätzen von Feuerwehr und THW. Das berichtet das Innenministerium. Am stärksten getroffen habe es dabei den Saar-Pfalz-Kreis mit 195, den Landkreis Neunkirchen mit 135 und den Regionalverband Saarbrücken mit 253 Einsätzen. Etwa 120 Einsätze hatten Feuerwehr und THW im Landkreis Saarlouis. Die Regenmassen führten vielerorts zu Überflutungen von Kellern, aber auch Erdrutschen und geborstenen Kanälen. Menschen wurden jedoch nicht verletzt.

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Bauernhof in Blieskastel überflutet – Kühe bis zum Bauch im Wasser

Wie die Presseagentur NonStopNews berichtet, wurde in Blieskastel-Aßweiler ein ganzer Bauernhof von den Sturzfluten überrascht. Die Landwirte konnten noch Kleintiere von der Wiese retten, für die Kühe war es jedoch zu spät. Sie standen bis zum Baum im überfluteten Stall. Glücklicherweise stieg das Wasser jedoch nicht weiter an.

Bilanz der Feuerwehr Neunkirchen

Die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen musste vor allem in Furpach, Kohlhof und Ludwigsthal sowie Teilen der Innenstadt Dutzende vom starken Regen überflutete Keller auspumpen. Während zunächst noch eine überschaubare Zahl an Einsätzen nötig war, standen binnen kurzer Zeit alle sieben Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen im Einsatz. In Privathäusern und auch zwei Supermärkten waren Wasserschäden entstanden.

„Am schlimmsten traf es eine Tiefgarage in der Parallelstraße, wo Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) bis spät in die Nacht mit starken Pumpen im Einsatz waren“, so die Pressemitteilung. Dort stand das Wasser etwa einen Meter hoch und konnte nicht abfließen, weil sich auch im dahinterliegenden Wagwiesental ein regelrechter See gebildet hatte. Erst mithilfe starker Pumpen des THW konnten die Einsatzkräfte das Wasser beseitigen.

Zum letzten Einsatz wurde die Wehr gegen 1:30 Uhr alarmiert. Bis dahin hatten die Neunkircher Feuerwehrleute bereits über 60 Einsatzstellen in der Kreisstadt abgearbeitet.

Straßen überflutet – Hangrutsch an A8

Die B423 wuchs derweil zu einem Fluss an, in dem mehrere Autos feststeckten. Sie wurden mit Traktoren herausgezogen. Direkt an der A8 in Neunkirchen-Oberstadt kam es zudem zu einem Hangrutsch. Ein Fahrstreifen der Autobahn in Richtung Zweibrücken zwischen den Anschlussstellen Neunkirchen-Oberstadt und Neunkirchen-Kohlhof musste gesperrt werden. Wegen Gefahr durch Unterspülung ist auch die Strecke zwischen Niederwürzbach und Seelbach bis Montag dicht.

Überschwemmungen auch in St. Ingbert

Die Messstelle auf dem St. Ingberter Rathaus maß innerhalb von einer halben Stunde nur rund 16 Liter pro Quadratmeter. Im nahen Bliesgau und im Ortsteil Oberwürzbach fielen dagegen rund 40 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Minuten. Das berichtet die Feuerwehr St. Ingbert

Das Wasser im Würzbach stieg dadurch von 13 cm auf über einen Meter an. Der Bach trat über die Ufer und überflutete Gärten und Keller in der Tal- und Hauptstraße. Zudem flossen starke Wassermassen vom Römerweg in Richtung Dörrenbach. Dort und Am Fuhrweg kam es zu Wassereinbrüchen in Kellern. Feuerwehr und THW waren bis in die Abendstunden im Einsatz und pumpten Wasser aus Kellern, räumten Gefahrenstellen und säuberten überflutete Bereiche.

Innenminister Jost dankt Einsatzkräften und Bevölkerung

„Ich danke allen Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und Polizei für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr großes Engagement.“, so Innenminister Reinhold Jost. „Ihr Einsatz hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Auswirkungen des Unwetters schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten.“ Sein Dank gilt auch den Bürger:innen für ihr umsichtiges Verhalten und die Kooperation mit den Helfer:innen. „Das Innenministerium appelliert an die Bevölkerung, weiterhin Warnhinweise des DWD zu beobachten und bei möglichen weiteren Unwettern den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.“

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Innenministeriums
– NonStopNews