Mehr Syphilis-Fälle verzeichnet – auch im Saarland

In ganz Deutschland ist die Zahl der Syphilis-Fälle seit 2010 gestiegen. Auch im Saarland werden mehr Fälle verzeichnet. Grund könnte verändertes Sexualverhalten sein:
In ganz Deutschland sind die Syphilis-Zahlen seit 2010 deutlich gestiegen – auch im Saarland. Symbolfoto: PD Dr. Annette Moter/Charite/ dpa-Bildfunk
In ganz Deutschland sind die Syphilis-Zahlen seit 2010 deutlich gestiegen – auch im Saarland. Symbolfoto: PD Dr. Annette Moter/Charite/ dpa-Bildfunk

Mehr Syphilis-Fälle auch im Saarland

Im Saarland sind in diesem Jahr von Januar bis Mai 31 Fälle von Syphilis festgestellt worden. Das berichtet der Saarländische Rundfunk nach Auskunft des Gesundheitsministeriums. Im Vergleich zu den Vorjahren seien die Fallzahlen damit leicht angestiegen. Die bisher höchste Fallzahl verzeichnete das Saarland 2016 mit insgesamt 84 Fällen.

Zahl der Infektionen steigt seit 2010

Die Syphilis-Inzidenz lag 2023 im Bundesland bei 6,04 Fällen pro 100.000 Einwohnenden. In ganz Deutschland betrug sie dagegen 10,85. Demnach unterschreitet das Saarland die bundesweite Inzidenz aktuell deutlich. Das RKI verzeichnet seit 2010 einen Anstieg der Fallzahlen. Nach einem Rückgang in den Corona-Jahren war die Zahl der Infektionen 2022 um 23 Prozent nach oben geschossen. Seit 2001 ist die Krankheit meldepflichtig.

Ist ein verändertes Sexualverhalten die Ursache?

Syphilis wird durch ein Bakterium verursacht, das durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Daher vermutet das Robert-Koch-Institut, dass ein verändertes Sexualverhalten in der Bevölkerung für den Anstieg verantwortlich ist. So gebe es etwa mehr anonym angebahnte Sexualkontakte über soziale Netzwerke oder Dating-Apps, die das Infektionsrisiko erhöhen. Darüber hinaus sei denkbar, dass es häufiger zu Geschlechtsverkehr ohne Kondom komme und die Anzahl an Sexualpartner:innen zunehme.

So äußert sich Syphilis

Syphilis verläuft typischerweise in drei Stadien und geht mit Wunden, Geschwüren, Ausschlag, Fieber, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit einher. Unbehandelt kann die Krankheit die Aorta, das Rückenmark, das Gehirn und andere Organe schädigen. Die Infektion kann mit Antibiotika geheilt werden. Allerdings sind auch wiederholte Ansteckungen möglich. Den besten Schutz bietet ein Kondom.

Weitere Informationen zu Symptomen, Therapie und mehr liefert das Merkblatt des Robert-Koch-Instituts oder das MSD Manual für Patient:innen.